UNO-Generaldebatte

Bolsonaro gibt den Impf-Rebellen der UNO

Jair Bolsonaro trat mit Maske ans Rednerpult.
Jair Bolsonaro trat mit Maske ans Rednerpult.REUTERS
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Der brasilianische Präsident gab sich "verwundert", warum viele Länder gegen vorbeugende Behandlung mit Medikamenten sind, und betont mehrfach, dass er selbst nicht geimpft sei.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung mit Aussagen über sein Vorgehen in der Corona-Pandemie verwundert. "Wir verstehen nicht, warum viele Länder gegen diese Behandlung sind", hob Bolsonaro in New York am Dienstag etwa den vorbeugenden Einsatz von Medikamenten hervor, deren Wirksamkeit gegen das Coronavirus nicht nachgewiesen ist.

Der rechtsradikale Staatschef hat mehrmals betont, dass er selbst noch nicht gegen Corona geimpft ist. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio schickte eine Botschaft an Bolsonaro, indem er sagte: "Man muss sich impfen lassen, wenn man hierher kommen will." Bei den Vereinten Nationen gilt das "Ehren-System": Wer das Gebäude in New York betritt, bestätigt damit etwa, in den zehn Tagen zuvor nicht positiv getestet worden zu sein.

Zugleich hob Bolsonaro, der zu Beginn seiner Rede eine Schutzmaske trug, jedoch hervor, wie seine Regierung im Kampf gegen die Pandemie vorangekommen sei. "Bis November wird jeder, der sich in Brasilien für eine Impfung entschieden hat, drankommen", sagte er.

Streitthema Abholzung

Seit Beginn der landesweiten Impfkampagne im Jänner sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília rund 222 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Etwa 70 Prozent der erwachsenen Brasilianer haben eine erste Dosis bekommen, rund 38 Prozent sind vollständig geimpft.

Auch bei der umstrittenen Umweltpolitik versuchte Bolsonaro das Bild Brasiliens zu verbessern. So versprach er Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel und zum Erhalt des Amazonasgebiets.

Nachdem die UNO-Generaldebatte im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie hauptsächlich mit vorab aufgezeichneten Video-Reden abgelaufen war, sind in diesem Jahr mehr als 100 Staats- und Regierungschefs wieder persönlich in New York vertreten.

(APA/dpa)

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