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Tchibo plant eigene Verkaufsflächen in Supermärkten

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TCHIBO (SUJET)(c) FOLTIN Jindrich / WB (FOLTIN Jindrich / WB)
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Der Kaffeeröster will die aktuell hohen Rohstoffpreise (vorerst) nicht an Kunden weitergeben. Ab 2022 soll es „Shop in Shop"-Flächen in ausgewählten Supermarkt-Filialen geben.

Seit Jahrzehnten führt Tchibo den österreichischen Kaffeemarkt an, längst ist die dunkle Bohne aber nicht mehr das Hauptgeschäft des Kaffeerösters- und Vertreibers. Der Anteil seines Non-Food-Segments legt seit Jahren deutlich zu und macht mittlerweile mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Dieser lag 2020 bei rund 315 Millionen Euro, womit das Ergebnis im Vergleich zum Vorkisenjahr weitgehend gehalten werden konnte. Die Verluste in den 130 eigenen Filialen konnten durch ein starkes Plus bei Online-Bestellungen sowie im Supermarkt-Handel ausgeglichen werden, erzählt Tchibo-Chef Erik Hofstädter: „Viele haben im Homeoffice den Wert von qualitativem Kaffee entdeckt und ihr Geld in Espresso-Maschinen investiert. Im Gegensatz dazu stagnierte das Geschäft mit günstigerem Filterkaffee.“ Insgesamt wurden am heimischen Kaffeemarkt im vergangenen Jahr rund 800 Millionen Euro umgesetzt, im Handel lag das Plus bei sechs Prozent.

Die Kaffeebohnen kommen freilich nicht aus Europa, sondern – wie im Fall von Tchibo – vor allem aus Südamerika. Seit Beginn des Sommers ist der Rohstoffpreis um 30 Prozent gestiegen und aktuell so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr. Dazu kommen gestörte Lieferketten und hohe Containerpreise, die Röstereien und Händler weltweit unter Druck bringen. Im Gegensatz zum deutschen Markt, wo die Handelspreise schon jetzt angehoben wurden, sollen Preisanpassungen in Österreich erst „so spät wie möglich an die Endverbraucher weitergegeben werden“, so Hofstädter.

Der Tchibo-Chef kündigte am Mittwoch zudem an, künftig noch präsenter in den heimischen Handelsregalen sein zu wollen. Ab 2022 sollen sogenannte „Shop in Shop“-Flächen in ausgewählten Supermarkt-Filialen entstehen. Diesbezüglich sei man „in konkreten Gesprächen mit den Handelsketten“, sagt Hofstädter.

(fre)

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