Die ORF-Dokumentation bemüht sich mit aufklärerischem Gestus, ein paar Unentschlossene zu überzeugen. Nüchtern, mit Luft nach oben.
Eigentlich wollten sie ins Ausland reisen, um nachzuforschen, wie andere Länder die Pandemie überwunden hätten, erzählen Hanno Settele und Lisa Gadenstätter am Anfang der Dokumentation „Endstation Impfpflicht?“, die am Mittwochabend in der „Dok 1“-Reihe in ORF 1 zu sehen war. Doch dann sei die vierte Welle gekommen und man sei in Österreich geblieben. Nun eben österreichische Impfdebatte statt internationaler Rundschau. Ein Thema, das man – gefühlt – in Dauerschleife hört seit dem Frühjahr, als klar wurde, dass es doch einige Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen. Die Kernfrage ist noch unbeantwortet: Was tut man mit ihnen?
„Es gibt Menschen, die kann man nicht überzeugen. Da muss man auch einmal drüberfahren, es hilft nichts“, sagte Walter Hasibeder, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin. Wer nicht hören will, muss fühlen, hieß es früher. Heute gelten andere Regeln: Man versucht zu erklären, zu überzeugen. „Einen Impfzwang gegen den Willen des Individuums wird es mit Sicherheit nicht geben“, versicherte Settele den Zuschauern auch.