Der Ausgang der deutschen Wahlen ist offen, aber eines ist schon heute klar: Angela Merkel ist auf nahe Sicht unersetzlich.
Mit der Ära Merkel endet auch in der Bundesrepublik Deutschland das Zeitalter der großen Volksparteien. Damit holt Deutschland eine Entwicklung nach, die in Italien, Frankreich oder Österreich schon vor vielen Jahren begonnen hat. Die politischen Lager erodieren. Statt der zwei Großen gibt es sechs mehr oder weniger große Mittelparteien. Mit Merkels Abgang sind auch ihre Wähler von CDU und CSU weg, das sind etwa zehn Prozent. Durchaus denkbar auch, dass angesichts des Angebots etliche zu den Nichtwählern wandern.
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Erstmals seit 2005 gibt es wieder einen Lagerwahlkampf zwischen rechts und links und erstmals seit Gerhard Schröder eine reale Option für eine Linkskoalition. Zum ersten Mal könnte Deutschland auch eine Regierung aus drei Parteien haben, und zum ersten Mal wird es für eine Koalition drei Parteien brauchen. Der Sonntag bringt auch eine Richtungswahl rund um Mindestlohn, Reichensteuer, Kinder-Grundsicherung und um die Hauptfrage: grüne oder wirtschaftsfreundliche Industrie- und Verkehrspolitik.