Analyse

Wie Macron und Biden den U-Boot-Streit entschärft haben

Naval Group
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Frankreichs Zorn wegen des verlorenen Riesengeschäfts mit Australien kühlt ab. Die USA wirken auf Paris beschwichtigend ein und bieten mehr Einsatz in Afrika zur Entlastung der Franzosen an. Zugleich wird klar, dass Paris den Schwenk Australiens hätte kommen sehen können.

Der Zorn der Franzosen war so gewaltig wie verständlich: Seit Australien vor einer Woche überraschend den Kauf bzw. gemeinsamen Bau von zwölf französischen Jagd-U-Booten der Barracuda-Klasse storniert hat, der 2016 vereinbart worden war, zerrinnt ihnen ein riesiges Geschäft zwischen den Fingern. Aktuell wird sein Wert mit rund 55 Milliarden Euro angegeben.

Paris zog in einem unter Freunden seltenen Akt die Botschafter aus Washington und Canberra ab, aus London interessanterweise nicht. Die drei Länder hatten die Gründung des pazifischen Militärpakts Aukus enthüllt; im Rahmen dessen werden Australiens sechs konventionelle U-Boote der Collins-Klasse durch zwölf nuklear betriebene ersetzt – also doch nicht durch die diesel-elektrischen Barracudas; sie hätten in der australischen Marine als „Attack"-Klasse firmiert. 

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