Milliardenverlust

Allianz-Chef will Streit um Hedgefonds möglichst rasch beilegen

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Allianz-Chef Oliver Bäte rechnet nicht mit einer jahrelangen juristischen Hängepartie. Das schwebende Verfahren würde die Aktie belasten.

Allianz-Chef Oliver Bäte will den Rechtsstreit um die Milliardenverluste von US-Investoren mit Hedgefonds der Tochter Allianz Global Investors (AllianzGI) möglichst schnell beilegen. Er rechne nicht mit einer jahrelangen juristischen Hängepartie, sagte Bäte dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Wir haben alle ein Interesse, das Thema so schnell und so sauber wie möglich aufzuarbeiten. Sobald das US-Justizministerium involviert ist, läuft es nach deren Zeitplan."

Bäte räumte ein, dass das schwebende Verfahren die Aktie belaste. Einige Fonds dürften gar nicht in Kapitalanlagen investieren, die einen Rechtsstreit mit dem US-Justizministerium hätten. "Wir müssen die Balance finden zwischen dem ökonomischen Aufwand und dem, was im konkreten Fall angemessen und richtig ist", sagte der Allianz-Chef. Ein Gerichtsverfahren würde wohl Jahre dauern.

25 Investoren klagten

Etwa 25 institutionelle Investoren in den USA - darunter Pensionsfonds für Staatsbedienstete - haben die Allianz auf sechs Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) verklagt, weil sie im Frühjahr 2020 mit den riskanten, aber angeblich krisensicheren Hedgefonds einen Großteil ihres Einsatzes verloren hatten. Die Verluste haben auch die Aufsichtsbehörden in den USA und Deutschland und das US-Justizministerium auf den Plan gerufen. Bäte hält das für einen Einzelfall: "Wir gehen von einem echten Ausreißer aus. Weil es sich um ein sehr spezielles, derivatebasiertes Produkt für eine ausgewählte Anzahl von spezialisierten Investoren handelt. Davon haben wir nichts Vergleichbares im Portfolio."

Persönliche Fehler sieht Bäte nicht. "Bisher wüsste ich keinen." Die für die Vermögensverwaltung verantwortliche Vorständin Jacqueline Hunt steht dagegen vor dem Aus. Der Aufsichtsrat wird sich am 30. September mit der Personalie befassen.

(APA)

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