Expedition Europa

Noch ein Stadion für Orbán

Viktor Orbán bekommt ein weiteres Stadion.
Viktor Orbán bekommt ein weiteres Stadion.REUTERS
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Von ungarisch-chinesischen Beziehungen: Der für die chinesische Elite-Uni im Herzen Europas vorgesehene Bauplatz ist eine Brache.

Ungarn öffnet sich so vorbehaltlos wie kein anderer EU-Staat gegenüber China, nun soll auch noch die Shanghaier Elite-Universität Fudan eine vollwertige Niederlassung in Budapest bekommen. Der Kredit (1,5 Milliarden Euro) soll aus China kommen, die Baufirma (CSCEC) auch. Die ungarische Opposition, die sich zu einem einzigen Block aus Parteien von grünprogressiv bis postfaschistisch vereinigt hat, läuft dagegen Sturm. Unter anderem mit einer listigen medienwirksamen Aktion: Die in Budapest bereits regierende Opposition hat Straßen auf dem Baugelände umbenannt. Seither gibt es an der Donau eine „Dalai-Lama-Straße“, eine „Straße der uigurischen Märtyrer“ und eine „Bischof-Xie-Shiguang-Straße“.

Ich habe einen Termin im Bezirksamt des IX. Bezirks, Ferencváros. Den Schachzug mit den Straßennamen hat sich Bezirksvorsteherin Krisztina Baranyi ausgedacht, gespielt wird aber eine größere Partie: Die Opposition wählt gerade in Vorwahlen Viktor Orbáns Herausforderer für die Wahl 2022. Der neue Bürgermeister Gergely Karácsony ist ein aussichtsreicher Kandidat. Wenn er Premierminister wird, hat Baranyi gute Chancen auf seine Nachfolge im Budapester Rathaus.

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