Interview

Doris Bures nach Long-Covid-Diagnose: "Genesung ist relativ zu sehen"

Mirjam Reither
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Österreichs Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures spricht über ihre Covid-19-Erkrankung, die immer noch anhaltenden Spätfolgen und die Fortschritte, die sie Tag für Tag macht. Ihr Appell: „Nutzen Sie die Möglichkeit der Impfung, die ich damals nicht hatte."

„Ich habe die Heimtücke dieser Krankheit am eigenen Leib erlebt“, sagt Doris Bures, Österreichs Zweite Nationalratspräsidentin. „Als ich im März angesteckt wurde, war ich noch nicht an der Reihe, geimpft zu werden. Wie alle anderen habe ich darauf gewartet und hätte bei einem angebotenen Termin keine Sekunde gezögert. Mittlerweile haben wir ausreichend Impfstoffe, daher appelliere ich an alle, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, die ich damals nicht hatte und die viele Menschen auf der Welt bis heute nicht haben." Bures war nach ihrer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schwer an Covid-19 erkrankt und ist in der Klinik Favoriten behandelt worden.

Später wurde bei ihr Long Covid diagnostiziert und sie begab sich drei Wochen auf Reha, die sie vor wenigen Tagen beendete. Noch immer habe sie ihre körperliche Fitness nicht zu 100 Prozent wiedererlangt. Was die psychische Belastung angeht, sei diese am stärksten während der akuten Erkrankung gewesen. „Damals hatte ich richtig Angst. Diese Krankheit war etwas Neues, das kannte ich nicht“, sagt Bures. „Besonders groß war die Sorge und die Angst, als ich ins Krankenhaus kam. Ich wusste nicht, wie der Verlauf bei mir sein wird und ob ich auf die Intensivstation muss. Diese Phase habe ich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch als extrem belastend empfunden.“ Doris Bures im Interview.

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