Florian Kothny und Galina Hagn betreiben mit ihrer Bioschanze eine der letzten Gärtnereien im Donaufeld. Wann auch sie Wohnsiedlungen Platz machen müssen, ist ungewiss.
Es wirkt alles ein bisschen provisorisch. Eine Produktionshalle gibt es nicht, ein Mitarbeiter wäscht mit einer einfachen Waschanlage frisch geerntete Karotten im Freien. Ein Glück, dass an diesem Tag der Altweibersommer zurückgekommen ist. Auch sonst passiert in der Gärtnerei Bioschanze im Donaufeld in Wien Floridsdorf viel draußen.
Auch der wöchentliche Ab-Hof-Verkauf wird nicht in einem überdachten Geschäftsraum abgehalten, sondern zwischen den Glashäusern.
„Wir wissen nicht, wie lang wir noch bleiben können. Aber dass wir irgendwann weg müssen, ist klar“, sagt Florian Kothny, der gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, Galina Hagn, seit zehn Jahren die Gärtnerei betreibt. Für die insgesamt drei Hektar Freifläche und rund 5000 Quadratmeter Glashaus haben sie Verträge mit privaten Bauträgern und der Stadt Wien. „Die Verträge mit den privaten Bauträgern können jeweils mit Jahresende gekündigt werden.“ Ähnlich sei es mit den Verträgen mit der Stadt, wobei die erfahrungsgemäß ihren Bedarf ein bisschen früher anmeldet. Beim letzten Mal wurde er immerhin zwei Jahre im Voraus informiert. Mit der Stadt Wien habe er prekaristische Verträge, die automatisch verlängert werden – sofern sie eben nicht gekündigt werden.