Didi Drobna

Ein Leben, schwer wie Blei

Didi Drobna wollte den Krieg aus der weiblichen Perspektive schildern.
Didi Drobna wollte den Krieg aus der weiblichen Perspektive schildern.⫻ Barbara Wirl
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Didi Drobna erzählt in »Was bei uns bleibt«, wie die Traumata des Zweiten Weltkriegs an die Nachfahren weitergegeben werden, am Beispiel der »Patronenfrauen« von Hirtenberg.

Klara wird alt. Sie merkt es, und ihr erwachsener Enkel Luis, um den sich Klara seit dem frühen Tod ihrer einzigen Tochter, Martha, kümmert, merkt es auch. Der Tod, der auch ihr immer näher rückt, haucht den Geistern der Vergangenheit neues Leben ein – vor allem jenen aus der Zeit ab 1943, als Klara in der Patronenfabrik Hirtenberg im Bezirk Baden arbeitete – begeistert zuerst, dem Reich und seinen Verteidigern zu dienen; zunehmend verstört, als das System sein wahres Gesicht zeigt.

Didi Drobna hat aus diesem Stoff einen Roman mit mehreren Ebenen gemacht. In „Was bei uns bleibt“ zeigt sie die toxischen Auswirkungen, die nie aufgearbeitete Kriegstraumata auf die nachfolgenden Generationen haben. Was zu schmerzlich ist, um erinnert zu werden, wird weggesperrt; da bleibt es trotzdem. Daraus resultieren eine Sprachlosigkeit und eine Distanz, die alle Beziehungen belasten.

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