Kinderbücher

"Kinder sind kritischer"

Alles da, was man für ein Abenteuer braucht: die Donaupiraten auf der „Enterbrise“, dazu die Donaunixe, aber was hat es mit dem goldenen Vogel auf sich?
Alles da, was man für ein Abenteuer braucht: die Donaupiraten auf der „Enterbrise“, dazu die Donaunixe, aber was hat es mit dem goldenen Vogel auf sich?Christine Wurnig
  • Drucken

Die „Asagan“-Reihe kreiert mit Witz und Charme Kinderbücher aus Sagenschatz und Geschichte Österreichs. Gute Literatur für Kleine muss auch Großen gefallen, sagen ihre Schöpfer.

Geschäftig ist das Treiben auf der Schanzel, jener Anlegestelle vor den Stadtmauern Wiens, wo heute der Schwedenplatz sich befindet – als plötzlich ein Schrei das Treiben der Gemüse- und Obsthändler zum Stillstand bringt: „Piraten!“ Und in der Tat: Die berüchtigten Donaupiraten nähern sich in ihrem Schiff, der „Enterbrise“. Die Menschen lassen in Panik alles liegen und stehen, denn . . . Nun, wer wissen will, wie's weitergeht, schlage nach in „Echte Schatzgeschichte(n)“, dem im vorigen Jahr erschienenen sechsten Band aus der „Asagan“-Reihe an Kinderbüchern, mit denen Wolfgang Hartl, Erika Friedl und Mia Kirsch ein Universum zwischen Wien und Buckliger Welt mit neuen Geschichten füllen.

„Asagan“: Dieses Kunstwort steht für diese Welt, in deren Kern die Sage, also das Märchen, an einen realen Ort oder an reale Menschen anknüpft. „Ich habe es immer schade gefunden, dass keine wirklich schönen Geschichten erzählt werden über die großartigen Dinge, die da vor unserer Nase sind, egal, ob in der Stadt oder auf dem Land“, sagt Wolfgang Hartl, der Erfinder von „Asagan“, im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Er nennt die Semmeringbahn als Beispiel dafür: „Der Karl von Ghega war ein wahnsinnig toller Visionär, der aber mit Jahreszahlen allein selbst für Erwachsene nicht zu bewältigen ist.“ Also dachte er sich eine Geschichte aus, in der der Kaiser den Carlo aus Venedig bittet, ihm eine Bahn über den Berg zu bauen, weil es sonst zu lang dauert, bis er von Wien an die Adria kommt, um Sandburgen zu bauen. „Der Kaiser, der sich eine Bahn wünscht nach Triest, damit er schöner ans Meer kommt“, fasst Hartl die Idee hinter „Bahn frei für Carlo!“ zusammen, der ersten Erzählung in „Asagan – Neue Geschichte(n)“, dem ersten Band der Reihe, der prompt als eines der schönsten Bücher des Jahres 2016 ausgezeichnet wurde.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.