Mit Federn, Haut und Haar

Wasserkraft? Nichts zerstört Lebensräume mehr als Dämme

Staudamm (Symbolbild)
Staudamm (Symbolbild)imago/Friedrich Stark
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Schamloser als selbst am Amazonas geht es den mächtigen Dammbaulobbys auf dem Balkan um Profite durch Naturvernichtung, leicht gemacht durch eine korrupte Politik.

Wasserkraft liefert sauberen Strom – nicht wahr? Und weil wir so viel davon haben, leisten wir uns sogar ein Atomkraftwerk-Museum und freie Fließstrecken der Donau westlich und östlich von Wien. Letztere, weil bereits 1984 klar war, dass Dämme Flüsse und ihre Lebensräume zerstören. Es verschwinden einst kommune Fische, Grundwasserspiegel sinken, Auen trocknen aus, wie eben die Lobau, die ökologisch und für den Küstenschutz so wichtigen Flussdeltas veröden, und die angrenzenden Meeresstrände erodieren. Dämme töten Flusslandschaften und ziehen ein langes Siechtum des Umlands nach sich. Zu sehen an der denaturierten Donau und ihrem Delta oder am Nil seit dem Bau des Assuan-Stausees. Keine andere Art der Energiegewinnung zerstört die Natur so radikal wie die Wasserkraft. Wir haben uns daran gewöhnt, dass die europäischen Flüsse zu Kanälen wurden. Die durfte ich als Bub um Linz noch kennenlernen – welch Verlust an ästhetischer Qualität (ein Äquivalent für eine lebenserhaltende Umwelt) und Biodiversität! Den Flüssen wurden die Randzonen genommen, was die Gefahr katastrophaler Hochwässer erhöht, weswegen man wiederum jede Menge Hochwasserschutzbauten betonieren muss.

Ein Teufelskreis.

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