Kritik

So registriert man deutsch-französische Freundschaft

Alain Altinoglu (Archivbild)
Alain Altinoglu (Archivbild)(c) imago images / Belga (NICOLAS MAETERLINCK via www.imago-images.de)
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Capuçon, Altinoglu und rauschende Romantik im Philharmonischen.

César Francks Symphonie hat es nicht leicht. In deutschsprachigen Landen gilt sie als „französisch“, die Franzosen wiederum sind skeptisch: Maurice Ravel beanstandete einen „Missbrauch der Schulformen“ und ortete „Jahrmarktsklänge“ und „Instrumentationsfehler. Hier schleppen sich linkisch die Kontrabässe, dort verdoppeln schmetternde Trompeten die Geigen“.

Da weiß ein geeichter Opern-Kapellmeister wie Alain Altinoglu Rat. Er registriert die Klänge – nein, eben nicht wie ein Organist (der Franck ja wie Bruckner war), sondern wie ein Opern-Maestro in einem A-Cappella-Ensemble: Jeder einzelnen Stimme ihre melodische Qualität, präzise Artikulation und dynamische Feinabstimmung. Der gut abgemischte Gesamtklang geht dann zwar hörbar vor exakten Einsätzen, führt aber jedenfalls dazu, dass sich (nicht nur) die Kontrabässe alles andere als „linkisch“, vielmehr elegant und geschmeidig bewegen.

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