Bundesliga

Rapid im Sturzflug

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Die Krise der Hütteldorfer hält an, das 0:3 gegen Sturm Graz drängt Trainer Kühbauer weiter in Erklärungsbedarf.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Rapid hat die jüngsten drei Spiele in der Fußball-Bundesliga verloren, ist seit vier Runden sieglos und liegt nach neun Liga-Partien punktegleich mit Schlusslicht WSG Tirol an vorletzter Stelle. Dass die Leistung der Hütteldorfer bei der 0:3-Heimniederlage am Sonntag gegen Sturm Graz zu den weniger schlechten in dieser Saison zählte, hilft Grün-Weiß in der aktuellen Misere nicht weiter.

Trainer Dietmar Kühbauer ortete zumindest positive Aspekte und gab Durchhalteparolen aus. "Leistungstechnisch war nicht erkennbar, dass der Zweite gegen den Elften gespielt hat", betonte der Burgenländer und meinte außerdem: "Sturm ist auf unserem Niveau, nur mit dem Unterschied, dass sie weit mehr Punkte haben."

Bei seiner Mannschaft habe trotz der hohen Belastungen der vergangenen Wochen sowohl die Mentalität als auch die Frische gepasst - nur Fortuna ist Rapid laut Kühbauer derzeit nicht gewogen. "Das Spiel hätte auch in die andere Richtung ausgehen können, aber das Glücksengerl ist im Moment leider nicht auf unserer Seite. So blöd sich das anhört, die Mannschaft hat eine gute Leistung gebracht. Doch am Ende zählen die Punkte, und die haben wir wieder nicht gemacht."

Sturm ist als Tabellenzweiter schon um zwölf Punkte enteilt, auf den Dritten Austria Klagenfurt fehlen Rapid jedoch nur vier Zähler. "Es reichen zwei Siege, dass du wieder über dem Strich bist (Anm.: ab Platz sechs), und das wird auch so kommen", prophezeite Kühbauer. Seine Truppe sei in der Lage, demnächst die Wende zu schaffen. "Acht Punkte sind ohne Zweifel nicht das Gelbe vom Ei, aber man hat eine Rapid-Mannschaft gesehen, die intakt ist. Und der es nicht gesehen hat - sei's drum."

Vor der in einer Woche beginnenden Länderspiel-Pause warten auf Grün-Weiß noch zwei heikle Aufgaben. Zunächst steht am Donnerstag in der Europa League das Auswärtsmatch gegen den Premier-League-Club West Ham auf dem Programm. Drei Tage später gastiert die WSG Tirol im Allianz Stadion und würde mit einem Sieg die Rote Laterne an Rapid weiterreichen. In diesem Fall wäre wohl Kühbauers Job schwer gefährdet, auch wenn Club-Präsident Martin Bruckner dem 50-Jährigen am Sonntag in einem Sky-Interview den Rücken stärkte.

In den beiden bevorstehenden Partien kann Kühbauer wohl wieder auf Ercan Kara und Maximilian Hofmann zählen. Das Duo wurde auf ärztliches Anraten gegen Sturm geschont, weil die jüngsten Strapazen Folgen hatten. "Es war die Gefahr groß, dass sie für Monate hätten ausfallen können", erzählte der Rapid-Coach.

Für Sturm-Trainer Christian Ilzer sind die Probleme einiger Rapid-Akteure nicht verwunderlich. "Sie sind durch ein brutales Programm gegangen, das Spuren hinterlassen hat." Der Steirer zeigte für Kühbauers "schwierige Situation" Verständnis und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Rapid-Betreuer aus der aktuellen Situation gestärkt hervorgehen möge.

Ilzer lobte die Leistung der Hütteldorfer. "Wir hatten einen extrem guten Gegner zu bespielen und waren einfach in den richtigen Momenten zur Stelle." Gleichzeitig warnte der 43-Jährige: "Wenn wir Ende April so einen Vorsprung auf den Rest der Liga haben wie jetzt, dann haben wir etwas erreicht, aber im Moment haben wir noch gar nichts erreicht. Wir müssen demütig bleiben, doch wir können viel Selbstvertrauen mitnehmen für die nächsten Aufgaben. Das können wir auch brauchen."

Die Steirer empfangen am Donnerstag in der Europa League PSV Eindhoven, drei Tage später gastieren sie in Hartberg. Für diesen Doppelpack sollte Jakob Jantscher wieder einsatzbereit sein, nachdem er gegen Rapid wegen Magenkrämpfen nach etwa 20 Minuten den Platz verlassen hatte. "Er hat sich vor dem Match übergeben, wollte aber unbedingt spielen, und ich habe Vertrauen in einen routinierten Spieler. Er hat aber gemerkt, dass die Kräfte fehlen", berichtete Ilzer.

(APA)

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