Die Union fährt das schlechteste Ergebnis ihrer Parteiengeschichte ein. Sie will trotzdem regieren.
Am Ende konnte Armin Laschet nicht einmal fehlerfrei wählen. Als er am Sonntagvormittag in seiner Heimatstadt, Aachen, die Stimme in die Urne warf, hielten die Fotografen fest, was daraufstand. Der Mann, der für die Union Kanzler werden wollte, hatte den Zettel nicht richtig gefaltet. Am Abend sah er dann den Wählerwillen über die Bildschirme flimmern: Seine CDU stürzt ab.
Bereits vor vier Jahren herrschte Katzenjammer in den Gängen des Konrad-Adenauer-Hauses in Berlin. Die Union hatte die damalige Wahl zwar haushoch gewonnen, aber „nur“ 32,9 Prozent der Stimmen erreicht. Es waren die Wehklagen zweier erfolgsverwöhnter Parteien, die meist in der deutschen Nachkriegsgeschichte Bundestagswahlen nicht um den ersten Platz zittern mussten.