Gastkommentar

Lieferketten – neue Regeln für eine neue Welt

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Dagmar Koch, Country-Managerin Coface Österreich, über die Learnings aus Corona. Corona als Lehrmeister, als Korrektiv und als Zäsur – das galt für unzählige Bereiche.

Einer davon sind die Lieferketten. Die Schwachstellen der Supply Chain wurden recht rasch und ziemlich schonungslos aufgedeckt. Durch den chinesischen Lockdown – mit dem alles begann – war vieles in Europa nicht mehr verfügbar. Die Lieferschwierigkeiten haben abrupt die Abhängigkeiten und Schwächen im Supply Chain Management aufgezeigt. Und hätte die Coronakrise nicht gereicht, hat dann der Stau im Suezkanal die Verwundbarkeit endgültig offengelegt.

Scheuklappen ablegen

Lieferketten sind in den Fokus der Öffentlichkeit, der Politik und der CEOs gerückt. Die letzten Monate waren damit für viele ein Zeitpunkt, über ihre Supply Chain nachzudenken und neu aufzustellen. Das Hinterfragen passierte nicht nur im Kontext der Krise und der Manövrierunfähigkeit der Ever Given. Die Klimakrise und der starke Fokus auf Nachhaltigkeit zwingen Unternehmen dazu, über ihre Rohstoffgewinnung und über die Arbeitsbedingungen ihrer Lieferanten nachzudenken. Scheuklappen in der Supply Chain sind nicht mehr möglich. Das Supply Chain Management verändert sich damit grundlegend. Es wird mehr Transparenz der Lieferketten gefordert und es muss sichtbar sein, wo etwas herkommt und wer was macht.

Lieferketten müssen künftig stabil, widerstandsfähig und nachhaltig sein. Unternehmen werden nicht umhinkommen, eine sozial verträgliche Lieferkettenstrategie auszuarbeiten.

Diversität gefragt

ÜBER COFACE

Die Diversität der Lieferkette ist dabei ein Schlüsselmoment. Wo vielleicht bislang für ein Produkt ein Lieferant herangezogen wurde, bei dem man in großen Mengen eingekauft hat, werden morgen mehrere Quellen notwendig sein. Neue Lieferanten, Produktionsstätten und Partner müssen gefunden und etabliert werden. Das ist zum einen aufwändig und zum anderen bringt es neues Risiko mit sich. Man könnte damit vielleicht die Abhängigkeit zu einem Unternehmen oder Land minimieren, gleichzeitig werden neue Wirtschaftsbeziehungen mit unbekannten Unternehmen aufgebaut. Das bedeutet, wenn man das Risiko aufteilt, ergeben sich neue, kleinere Risikoquellen. Diese gilt es abzusichern. Dennoch wird dies der Weg sein, verantwortungsbewusste und resiliente Lieferketten zu entwickeln.Mit 75 Jahren Erfahrung und dem dichtesten internationalen Netzwerk ist Coface ein bedeutender Kreditversicherer, Partner im Risikomanagement von Unternehmen und in der globalen Wirtschaft. Mit dem Anspruch, der agilste Kreditversicherer weltweit zu werden, unterstützt Coface 50.000 Kunden dabei, Geschäfte aufzubauen und dynamisch zu entwickeln.

Die Produkte und Dienstleistungen schützen Unternehmen im nationalen und internationalen Business und helfen ihnen, Kreditentscheidungen zu treffen. 2020 war Coface mit rund 4300 Mitarbeitern in 100 Ländern aktiv und erzielte einen Umsatz von ca. 1,45 Mrd. Euro. Coface ist seit 1997 am österreichischen Markt und hat 100 Mitarbeiter am Standort Wien.

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