Der frühere katalanische Regierungschef wird an einer Ausschuss-Sitzung im EU-Parlament teilnehmen. Am 4. Oktoberwill ein Gericht über einen Auslieferungsantrag Spaniens entscheiden.
Der frühere katalanische Regierungschef Carles Puigdemont hat nach seiner kurzzeitigen Festsetzung am Sonntagabend die italienische Insel Sardinien verlassen. Der Politiker reiste nach Brüssel, wo er an einer Ausschuss-Sitzung im EU-Parlament teilnehmen wird. Puigdemont kündigte aber an, Ende der Woche nach Sardinien zurückzukehren. Ein Gericht in Sassari will am 4. Oktober über einen Auslieferungsantrag Spaniens entscheiden.
Am Sonntag hatte Puigdemont Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung Sardiniens getroffen, denen er die Solidarität Kataloniens zusprach. Auf Sardinien wird neben Italienisch auch Sardisch gesprochen und es gibt eine katalanische Sprachinsel.
Puigdemont rief die EU auf, die Vielfalt ihrer Völker sowie deren nationale, kulturelle und sprachliche Eigenarten anzuerkennen. Auch der heutige Regionalregierungschef Kataloniens, Pere Aragonès, flog eilig nach Sardinien, um sich an der Seite Puigdemonts zu zeigen.
Die spanische Justiz wirft dem 58-Jährigen wegen des illegalen Unabhängigkeitsreferendums von 2017 und der versuchten Abspaltung Kataloniens Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Gelder vor und will ihn vor Gericht stellen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Italien ihn an Spanien überstellen würde.
(APA)