Gastkommentar

Haben Plagiatsvorwürfe die Rettung der Welt verhindert?

Die grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock: Waren es wirklich ihre Plagiate, die von „Sachthemen“ ablenkten?
Die grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock: Waren es wirklich ihre Plagiate, die von „Sachthemen“ ablenkten?(c) REUTERS (FABIAN BIMMER)
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Warum die „Jäger“ am Scheitern des deutschen „Klima-Wahlkampfs“ unschuldig sind.

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Der deutsche Bundestagswahlkampf 2021 hätte eine richtungsentscheidende Klimawahl werden sollen. Es hätte um nicht mehr oder weniger als um die Rettung der Welt gehen sollen. Aber Deutschland hat sich mit Kleinigkeiten wie Laschets Lacher oder Baerbocks Plagiaten aufgehalten. – Stimmt dieses Narrativ?

Bleiben wir fürs Erste bei dieser Erzählung: Wer würde die Schuld tragen? Die Journalist*innen der Massenmedien, die den Nachrichtenfaktoren falsche Nachrichtenwerte zuordneten (um in der Fachterminologie zu sprechen?) Oder die Nicht-Journalist*innen, also all die Blogger, Influencer im Netz und Social Media-„Aktivist*innen“, die ja angeblich den ganzen Tag lang nichts anderes tun als im Dreck wühlen, hetzen, jagen, aufbauschen? Wer ist es, der für diese unsympathischen Schlammschlachten in der Politik sorgt, für diesen Zustand des Dauer-Alarmismus, der permanenten Erregung, vor der der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen immer wortgewaltig warnt – wie erst vor wenigen Tagen wieder in der „Zeit“ (https://www.zeit.de/kultur/film/2021-09/wahlkampf-klimawandel-bundestagswahl-tv-triell-berichterstattung-medien-klimakrise)? Pörksen bedient damit ein Narrativ, das besonders bei den traditionellen Massenmedien gut ankommt und deren Geschäftsmodell dienlich ist: hier die Aufgeregtheit im Netz, da die Abgeklärtheit der Professionellen.

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