Türkei

Erdoğan bricht mit Biden und sucht Nähe zu Putin

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UN-DIPLOMACY-GENERAL ASSEMBLYAPA/AFP/POOL/MARY ALTAFFER
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Das Zerwürfnis des türkischen Staatsoberhauptes Erdoğan mit den USA nützt Russlands Präsident Putin. Am Mittwoch treffen die Staatschefs einander in Sotschi.

Recep Tayyip Erdoğan ist es nicht gewohnt, geschnitten zu werden. Als besondere Kränkung empfindet er die Weigerung von US-Präsident Joe Biden, mit ihm zu sprechen. Seine Regierung habe Biden um ein Treffen bei der UN-Vollversammlung vergangene Woche gebeten, sei aber abgewiesen worden, sagte Erdoğan während seines Besuches in New York dem US-Sender CBS. Nach seiner Rückkehr machte der türkische Staatschef klar, dass er mit Biden gebrochen hat: Er habe in den vergangenen 20 Jahren mit allen US-Präsidenten zusammengearbeitet, aber mit Biden komme er einfach nicht zurecht, sagte er. Umso besser versteht sich Erdoğan mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin, mit dem er sich an diesem Mittwoch im Schwarzmeer-Badeort Sotschi treffen will.


Schwere Differenzen trennen die USA und den Nato-Partner Türkei. Erdoğan beschwerte sich in dem CBS-Interview, er könne nicht verstehen, warum Biden ihn einen Autokraten nenne. Schließlich herrsche in der Türkei eine „unvergleichliche“ Freiheit. Hinweise der Interviewerin Margaret Brennan auf Zigtausende Strafverfahren wegen Präsidentenbeleidigung und auf die Verfolgung von Journalisten in der Türkei prallten an Erdoğan ungerührt ab.

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