Elke Kahr, die wohl nächste Grazer Bürgermeisterin, trägt ihre politischen Ideale wahrlich nicht "als Monstranz" vor sich her. Dafür zeigte sie, dass Stehsätze nicht nur die Sache rhetorisch Geschulter sind.
Die KPÖ ist in Graz traditionell stark. Dass es eines Tages eine kommunistische Bürgermeisterin geben werde, hatte aber wohl niemand gedacht. Auch nicht die Wahlsiegerin Elke Kahr. So viel wusste man über sie, und dazu passte der Eindruck, den die deklarierte Marxistin mit der Brille im Haar im "ZiB 2"-Interview machte: den einer absolut bescheidenen Frau. Vielleicht irritierte auch deshalb die Frage so, die Armin Wolf ihr bald stellte: "Warum glauben Sie, dass die Menschen wollen, dass Sie Bürgermeisterin werden?"
Warum glaubt sie das also? Vielleicht wegen des Wahlergebnisses? Natürlich, diese Frage kann man immer stellen, wenn jemand nicht mit absoluter Mehrheit gewählt wird. Sie bringt nur recht wenig Erkenntnisgewinn. Wobei sich Kahr beim Thema Prozentpunkte und Wahlbeteiligung ohnehin irgendwie verlief. Wie sie insgesamt manche Frage zu missverstehen schien.