Quergeschrieben

Olaf im Glück, und Deutschland in der Bredouille

Das positive Ergebnis der deutschen Wahlen besteht darin, dass Die Linke nicht an die Regierung kommt. Das ist das aber auch schon das einzig Positive.

Physiognomisch betrachtet gibt es kaum gegensätzlichere Typen als Armin Laschet und Olaf Scholz. Während sich auf Laschets Antlitz auch noch die flüchtigsten Gefühle abbilden, ist Pokerface, auf Scholz bezogen, fast schon ein Euphemismus.

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Scholz wäre nie einem Lachunfall zum Opfer gefallen, schon gar nicht am falschen Ort und zur falschen Zeit. Nur manchmal erhellt ein scheues Lächeln seine Züge, wie am Morgen nach der Wahl, als er im Willy-Brandt-Haus vor einer „sehr glücklichen SPD“ auftrat. Der Wählerauftrag, sagte er, sei klar. SPD, Grüne und FDP hätten gewonnen, ergo sollten sie die Regierung bilden. Scholz hat gute Gründe, glücklich zu sein. Einer davon ist, dass die zusammengerechneten Mandate der SPD, der Grünen und der Linken (vulgo SED) nicht ausreichen, um die marktwirtschaftliche Verträglichkeit einer rot-grün-roten Klima-Volksfront-Regierung zu erproben. Wäre Die Linke wie prognostiziert mit einem Wähleranteil von 6,3 Prozent und den für Rot-Grün-Rot erforderlichen Mandaten in den Bundestag eingezogen, hätte sich Scholz nur mit Mühe gegen die radikalen Mehrheiten an der Basis der SPD und der Grünen durchsetzen können. In beiden Parteien gibt es genügend Aktivisten, die von einem revolutionären Neustart in ein deindustrialisiertes Deutschland der Lastenfahrräder, Strickjacken und Windräder träumen. Diese Kröte muss Scholz nicht schlucken, die hat ihm der Wähler erspart. Wahrscheinlich scheiterten die Linkslinken daran, dass das rot-rot-grüne Chaos in Berlin auch traditionelle Linkswähler so sehr abschreckt, dass sie ein ähnliches Experiment nicht auch noch auf Bundesebene erleben wollen.

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