Großbritannien

Chaos bei Labour: Schicksalsparteitag für Keir Starmer

APA/AFP/JUSTIN TALLIS
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Labour-Chef Keir Starmer kann aus den zahlreichen Krisen der Regierung kein Kapital schlagen. Seine Partei ist gespaltener denn je. Für Starmer geht es ums politische Überleben.

Die Energiepreise steigen um 50 Prozent, vor den Tankstellen stehen panische Autofahrer kilometerlang Schlange und in den Supermärkten bleiben immer mehr Regale leer: Auf ihrem Parteitag im Seebad Brighton sollte es der oppositionellen Labour Party ein Leichtes sein, die konservative britische Regierung vorzuführen. Andy Burnham, der ehrgeizige Bürgermeister von Manchester, gab die Richtung vor: „So eine Chance haben wir nur einmal.“ Doch stattdessen jagt eine Panne die andere, und wenn am Mittwoch Parteichef Keir Starmer zu seiner Grundsatzrede antritt, geht es für ihn nach nur eineinhalb Jahren bereits um sein politisches Überleben.

Zunächst hatte Starmer ohne Vorwarnung auf einer Änderung der Parteistatuten bestanden, die einen weiteren „Betriebsunfall der Geschichte“ wie die Wahl seines Vorgängers Jeremy Corbyn verhindern sollte. Der Altlinke hatte die Partei 2019 gegen Boris Johnson zur schwersten Niederlage seit 1935 geführt und die historischen Hochburgen im Norden reihenweise an die Konservativen verloren. Starmer versucht die Partei seither zurück in die Mitte zu führen. Das ist ein langer Marsch. Starmer positioniert sich gegen den skandalumflorten Premier Johnson als Mann des Anstands: „Ich bin anders. Ich glaube an Integrität und Wahrheit“, sagt er.

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