Wirtschaftsrecht

Wie professionell sind Aufsichtsräte?

Die Presse/Clemens Fabry
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Laut einer Studie der WU Wien haben Aufsichtsräte heimischer Großunternehmen stark an Professionalität gewonnen. Gerade in Krisenzeiten macht sich das bezahlt.

Nach welchen Kriterien werden in österreichischen Großunternehmen Aufsichtsratsmandate vergeben? Ein Aspekt hat dabei jedenfalls an Bedeutung verloren: dass man den Eigentümer oder den Vorstandschef persönlich kennt. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien hervor, die am 27. September beim EY-Board-Matters-Forum im Palais Coburg präsentiert wurde. Laut der aktuellen Befragung von Aufsichtsratsvorsitzenden war das zwar immer noch bei 28 Prozent der teilnehmenden Unternehmen der Hauptgrund für die Bestellung – im Jahr 2011 waren es jedoch 48 Prozent gewesen.

Für die Studienautoren, die WU-Unternehmensaufsichtsexperten Werner Hoffmann und Thomas Maidorfer, ist das ein deutliches Zeichen zunehmender Professionalisierung in den Kontrollgremien. Vor allem sollte es keine persönliche Nähe von Mitgliedern des Kontrollorgans zum Vorstandsvorsitzenden geben, sagt Hoffmann im Gespräch mit der „Presse“. Eine persönliche Bekanntschaft mit dem Eigentümer sei eher akzeptabel, „denn da geht es stark um Vertrauen. Aber das Vertrauen in die Kompetenz sollte im Vordergrund stehen. Und nicht eine persönliche Freundschaft.“

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