Mordprozess

Frau starb, doch Mann will Opfer sein

Der Angeklagte (Mitte) vor Gericht, mit Verteidiger Michael Schnarch (li.).
Der Angeklagte (Mitte) vor Gericht, mit Verteidiger Michael Schnarch (li.). APA/Hans Punz
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Der Mann, der seine Freundin aus Eifersucht angezündet hat, stellt sich selbst vor den Geschworenen als ausgebeutet, betrogen und verletzt dar.

Die Serie an Frauenmorden in Österreich reißt nicht ab. Schon 21 Fälle stehen heuer zu Buche. Einer der an „Brutalität“ und „Grausamkeit“ (Zitate Staatsanwältin) kaum zu überbietenden Angriffe hat sich am 5. März dieses Jahres in einer kleinen Trafik in der Nußdorfer Straße im 9. Bezirk zugetragen. Doch jener Mann, der damals seine Freundin mit Benzin übergoss und anzündete, bestritt am Donnerstag vor Gericht jegliche Tötungsabsicht.

Ashraf A. (47) erzählte den Geschworenen, er habe seiner Freundin Nadine W. (35) nur eine Abreibung verpassen wollen, weil sie ihn offenbar betrogen habe. Letzteres will er aus Gesprächen herausgehört haben, die er heimlich abhörte. A., ein gelernter Koch, hatte sowohl die Wohnung der Frau als auch die Trafik verwanzt. Somit konnte er diverse Unterhaltungen mit Kunden mithören. Laut Angaben des Angeklagten sollen auch obszöne Dialoge dabei gewesen sein. Beweisen lässt sich dies nicht. Jedenfalls vermittelte der gebürtige Ägypter nun über weite Strecken seiner Einvernahme durch Richterin Sonja Weis vom Straflandesgericht Wien den Eindruck, dass eigentlich er das arme Opfer sei.

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