Schwedens Arbeitsministerin, Eva Nordmark, spricht über steigende Langzeitarbeitslosigkeit und Migration im nordischen Vorzeige-Sozialstaat.
Die Presse: Die Arbeitslosenquote in Schweden lag zuletzt bei 9,4. Das war der vierthöchste Wert in der EU nach Griechenland, Spanien und Italien. Dabei gilt Schweden doch als Vorzeige-Sozialstaat. Was ist da los bei Ihnen?
Eva Nordmark: Wir sehen zwei Herausforderungen: Die Langzeitarbeitslosigkeit ist in der Pandemie zusätzlich gestiegen. Gleichzeitig sehen wir die Notwendigkeit, die Menschen mit den richtigen Fähigkeiten auszustatten. Die Arbeitgeber in Schweden brauchen Arbeitskräfte, nicht zuletzt im Norden des Landes, wo mit der Energiewende viele neue Jobs entstehen. Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen die richtigen Fähigkeiten und Ausbildungen haben, um aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen.