"Von Menschen und Göttern" von Xavier Beauvois eröffnete das Wiener Filmfestival, insgesamt werden rund 300 Filme gezeigt. Der Cannes-Gewinner Apichatpong Weerasethakul wird zum Auftakt erwartet.
Auftakt für die Viennale: Das 48. Internationale Filmfestival wurde am Donnerstagabend eröffnet. Als Eröffnungfilm war im Wiener Gartenbaukino das französische Drama "Von Menschen und Göttern" (Des hommes et des dieux) von Xavier Beauvois zu sehen.
Der Film folgt einer wahren Geschichte: 1996 wurden in einem Kloster in den Bergen Algeriens sieben französische Mönche von islamistischen Terroristen entführt und später enthauptet aufgefunden. Die genauen Umstände wurden nie geklärt, die Mörder nie bestraft. Die Mönche hatten zuvor Kontakt zu Rebellen gehabt. Sie waren sich der Gefahr bewusst, entschieden sich jedoch zum Bleiben und begaben sich in Gottes Hand. Nur zwei von ihnen entgingen dem Rebellenüberfall und überlebten.
Cannes-Preisträger erwartet
Neben zahlreicher österreichischer Prominenz war bei der Eröffnungsgala auch der thailändische Regisseur Apichatpong Weerasethakul. Für "Onkel Boonmee" (Lung Boonmee Raluek Chat) wurde dieses Jahr mit der Goldenen Palme bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet.
Er hat auch den neuen Viennale-Trailer gestaltet. Rund 300 Filme sind bis 3. November in fünf Innenstadtkinos zu sehen, darunter die neuen Streifen von Woody Allen und Sofia Coppola.
Stargast Lou Reed
Stargast Lou Reed wird erst gegen Ende des Festivals erwartet. Im Rahmen eines Gala-Abends wird der Musiker seinen ersten Kurzfilm "Red Shirley" vorstellen. Österreichische Produktionen sind heuer kaum vertreten, dafür liegt ein Schwerpunkt auf heimische Avantgarde im stark ausgebauten Kurzfilmprogramm. Dem jungen oberösterreichischen Experimentalfilmer Siegfried A. Fruhauf wird ein eigenes Special gewidmet.
Weitere Spezialprogramme drehen sich um den kanadischen Jungregisseur Denis Cote und das österreichische Stummfilmkino der 20er Jahre. Die diesjährigen Tributes gelten dem amerikanischen Filmemacher Larry Cohen und dem im Mai verstorbenen französischen Kameramann William Lubtchansky.
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(APA)