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Sorge um die Telekom Austria

A cyclist talks on his mobile phone as he passes a Telekom Austria phone booth in Vienna
A cyclist talks on his mobile phone as he passes a Telekom Austria phone booth in ViennaREUTERS
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Der mexikanische Großaktionär América Móvil greift hart durch: 15.000 Handymasten des österreichischen Konzerns werden ausgegliedert, Abteilungen nach Bulgarien verlegt.

Die Sache war schon zu Beginn ziemlich vertrackt. Am 23. April 2014 war das, und auf der Tagesordnung stand eine Aufsichtsratssitzung der Staatsholding ÖIAG. Gerade erst waren die Vertragsverhandlungen mit América Móvil abgeschlossen worden – das mexikanische Unternehmen verfügte zu dem Zeitpunkt über ein Aktienpaket an der Telekom Austria von 26,8 Prozent. Der sogenannte Syndikatsvertrag, der das friedliche Miteinander der beiden Telekom-Großaktionäre América Móvil und ÖIAG regelte, musste also nur mehr vom ÖIAG-Aufsichtsrat abgesegnet werden. Ein reiner Formalakt, doch es spießte sich gewaltig. Denn eine ganze Reihe von Aufsichtsräten erschien nicht zur Sitzung – die einen aus Protest, die anderen, weil sie zu urlauben beliebten. Es folgten dramatische Stunden. Am späten Abend konnten dann doch einige Mitglieder eingeflogen werden, das Gremium war beschlussfähig. Und der Syndikatsvertrag konnte unterzeichnet werden. Doch jetzt, mehr als sieben Jahre später, macht ebendieser Vertrag schon wieder einige unrund.

Das liegt daran, dass sich sein Ablaufdatum in Riesenschritten nähert. Anfang 2024 läuft der Syndikatsvertrag aus. Und er sollte tunlichst verlängert werden, um Stabilität zu gewährleisten – immerhin regelt so ein Syndikatsvertrag die gemeinsame Vorgangsweise von Großaktionären, damit Konflikte nicht in Aufsichtsratssitzungen oder in Hauptversammlungen ausgetragen werden. Zu diesem Behufe waren die interimistische Öbag-Chefin, Christine Catasta, und der Aufsichtsratspräsident der Holding, Helmut Kern, im Sommer in Mexiko. Die Lage sondieren, nennt man das. Zumal sich die Vorzeichen über die Jahre massiv verändert haben.

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