Streicheln

Streicheln bringt Mama und Baby in Gleichklang

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Die Gehirnaktivitäten passen sich bei Körperkontakt an.

Wer sein Baby liebevoll berührt, stellt so nicht nur eine enge emotionale Verbundenheit her; auch die Gehirnaktivitäten von Müttern und Babys passen sich dabei einander an. Zwei Entwicklungspsychologinnen der Uni Wien wiesen die neuronale Synchronie nun gemeinsam mit einem Forschungsteam in den USA nach. Die Erkenntnisse wurden im Journal NeuroImage veröffentlicht.

Für die Studie spielten Mütter mit ihren vier bis sechs Monate alten Babys und sahen sich ein Video mit einem Fisch in einem Aquarium an. Dabei wurden bei beiden Gehirnaktivität und Herzrhythmus gemessen. Es zeigte sich, dass Mutter-Baby-Paare ihre Gehirnaktivität vor allem dann wechselseitig anpassten, wenn sie sich berührten. Das funktionierte, wenn die Mutter ihr Kind beim Spiel küsste oder streichelte, aber auch, wenn beide das Video anschauten und die Mutter das Baby eng am Körper hielt. Die Herzrhythmen passten sich nur beim Spielen aneinander an, unabhängig von Berührungen, und vor allem dann, wenn die Babys Unwohlsein signalisierten – das dürfte sich auf die Mütter übertragen haben.

Auch Effekte bei Vätern

In einer im Vorjahr veröffentlichten Studie zeigten die Forscherinnen bereits, dass gemeinsames Spielen von Müttern mit ihren Vorschulkindern deren Gehirnwellen in Einklang bringt. In einer Folgearbeit beobachteten sie diesen Effekt auch, wenn Fünf- bis Sechsjährige und ihre Väter gemeinsam spielten. Auch bei Paaren wurde bereits eine Angleichung von Gehirnaktivitäten und Herzrhythmen bei Berührungen beobachtet. In weiteren Studien wollen die Forscherinnen langfristige Auswirkungen auf die Kindesentwicklung untersuchen: etwa die spätere Beziehung zur Mutter oder die Sprachentwicklung. (APA/gral)

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