Lukas Landegger

Reparatur-Gene für das Innenohr

Angeborene Hördefekte sind bislang nicht heilbar. Lukas Landegger will das ändern.
Angeborene Hördefekte sind bislang nicht heilbar. Lukas Landegger will das ändern. [ Mirjam Reither ]
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Der Mediziner Lukas Landegger möchte angeborene Taubheit und schwere Gleichgewichtsstörungen mit gentherapeutischen Verfahren behandeln.

In unserem täglichen Leben ist das Innenohr extrem wichtig, denn es ist sowohl Hör- als auch Gleichgewichtsorgan“, sagt Lukas Landegger. „Der aufrechte Gang hängt ebenso von ihm ab wie die Kommunikation.“ Der in Tirol aufgewachsene Salzburger ist Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten (HNO) der Med-Uni Wien und baut dort gerade eine Forschungsgruppe im Bereich der Innenohr-Gentherapie auf. Dass man noch relativ wenig über das Innenohr weiß, stachelt seinen Forscherdrang an. „Man kann hier nicht einfach eine Gewebeprobe nehmen und untersuchen, denn damit würde man die Funktion dieses kleinen, hoch spezialisierten Organs zerstören. Noch dazu ist es in einen der härtesten Knochen des menschlichen Körpers eingebettet.“

Die Wissenschaft ist darauf angewiesen, dass Patienten bei Operationen anfallendes Gewebe zur Verfügung stellen, und zieht Zellkulturen, Tiermodelle sowie klinische Daten heran. „Die Probleme, die ich bei Erkrankten erkenne, versuche ich im Labor zu bearbeiten und die Lösungen wieder zurück in die Klinik zu bringen“, fasst Landegger zusammen. Der 34-Jährige, der aus einer Arztfamilie stammt, hat schon im Studium gemerkt, dass ihn die Forschung reizt. An der Med-Uni Innsbruck kam er mit der Technologie des Cochlea-Implantats in Berührung, einer elektronischen Neuroprothese, die den Hörsinn bei Taubheit nicht zu 100 Prozent, aber doch weitgehend ersetzen kann.

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