Bisher nicht bekanntes Foto von Frida Kahlo 1948, aufgenommen von ihrer Freundin Florence Arquin.
Bildband

Frida Kahlos Dilemma: Verliebt ins Leiden war nicht nur sie

Ein neuer, opulenter Bildband über alle Gemälde von Frida Kahlo mahnt ein, innezuhalten in der Vermarktung der Malerin als Pop-Ikone. Und sich wieder vermehrt auf sie als Künstlerin zu konzentrieren. Das muss kein Widerspruch sein, meint der mexikanische Kunsthistoriker und Buch-Herausgeber Luis-Martín Lozano.

Mit Haut und Haar eintauchen in das, was wir glauben, das Frida Kahlo (1907–1954) war – ihre schwere Krankheit als Kind, ihren Unfall, gepfählt von einer Metallstange bei einem Autounfall als Teenager, ihre mehr als 30 Operationen, das ganze Leid, ihre „Besinnung“ zur Malerin ihrer selbst, ihre Affenliebe zum rund 20 Jahre älteren mexikanischen Wandmaler-Star Diego Rivera, der sie betrog, ihre nochmalige Heirat mit ihm, ihre genau kalkulierte Selbstinszenierung, ihre bemalten Korsetts, ihre Prothesen, ihr Damenbart, ihre prächtige indigene bunte Kleidung, das „Blaue Haus“, ihr Unglück, ihr früher Tod mit nur 47, vermutlich an einer Lungenembolie.

Seit einer Woche kann man das alles ausgerechnet in Zürich erleben, bei Viva Frida Kahlo, der ersten immersiven Ausstellung in der neuen Lichthalle MAAG. Dort werden Kahlos Werke „illuminiert, animiert, vertont und auf Wände, Decken und Böden projiziert“. Ein vorprogrammierter Erfolg. Wie jede Frida-Kahlo-Ausstellung rund um die Welt die Kassen klingeln lässt wie zuletzt 2010 in Wien, im BA Kunstforum. Fast zwölf Jahre ist das her, die meisten werden sich trotzdem daran erinnern können. Kahlos Kunst vergisst man nicht.

Gewidmet der eigenen Schwester. Auch dem Verleger Benedikt Taschen scheint das so gegangen zu sein. Den neuesten Prachtband seiner Künstler-XXL-Serie widmet er seiner „Schwester Hanne, die mich mit Frida Kahlos Werk bekannt machte, als ich zehn Jahre alt war“. Dafür hat er den Kunsthistoriker und Ex-Direktor des Museo de Arte Moderno de México, Luis-Martín Lozano, beauftragt.

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