Verkehr

Baubeginn bei Wiens Geisterstation

Noch ist rund um die Station nicht allzu viel los.
Noch ist rund um die Station nicht allzu viel los. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die U2-Station An den alten Schanzen wird nun voll ausgebaut.

Wien. Ein- und Aussteigen geht hier noch nicht. Denn nach wie vor fährt die U-Bahn durch die Station nur durch. 2013 im Rohbau errichtet, war An den alten Schanzen, gelegen an der U2-Strecke zwischen Hausfeldstraße und Aspernstraße, seither eine Geisterstation. Doch das ändert sich jetzt – am Montag beginnen die Arbeiten für den Vollausbau der U2-Station.

Dass die Station so lang nur im Rohbau blieb, hat einen Grund: Es wohnen noch zu wenig Menschen dort, die einen Betrieb der Station sinnvoll machen würden. Doch wenn das Stadtentwicklungsgebiet bei der Seestadt Aspern ausreichend dicht besiedelt ist, sollen die Bewohner auch gleich Zugang zur U-Bahn haben.

Und damit man dann nicht bei laufendem Betrieb eine komplett neue Baustelle auf der Trasse eröffnen muss, baute man zumindest einmal einen Teil der Station. Gearbeitet wird in den nächsten Monaten und Jahren unter anderem an einem rund 150 Meter langen Mittelbahnsteig und zwei Stationszugängen. Dazu sind auch zwei Fahrrad-Garagen mit Ladestationen für E-Bikes geplant. Begonnen wird aber zunächst mit Arbeiten im Eingangsbereich, etwa mit neuen Stiegenzugängen und dem Betonieren der Bodenplatten. Anfang 2022 sind dann etwa Elektroinstallationen und der Dachbau über den Eingängen geplant. Vom Bau sollen die Fahrgäste zumindest noch für einige Monate nicht allzu viel mitbekommen, sagt Wiener-Linien-Sprecherin Barbara Pertl: „Bis voraussichtlich Februar 2022 werden die Arbeiten im laufenden Betrieb durchgeführt.“ Danach, wenn es etwa an Stahlbauarbeiten über den Gleisen geht, wird es einen Gleiswechselbetrieb geben. Und das wohl über einen längeren Zeitraum – denn der Vollausbau der Station soll Ende 2024 fertiggestellt sein. Die Kosten liegen nach Angaben der Wiener Linien bei 34,2 Mio. Euro.

Die Umgebung der Station, die derzeit noch in einem Entwicklungszustand irgendwo zwischen Gstätten und Stadtentwicklungsgebiet liegt, soll dann schon bewohnt und belebt sein. Ein Rekord wird so allerdings verschwinden – der derzeit längste Abstand zwischen zwei U-Bahn-Stationen im Wiener Netz zwischen Aspernstraße und Hausfeldstraße mit 1580 Metern. Die neuen Bewohner der Gegend werden das aber wohl verkraften.

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