Kriminalkomödie

Ödipus telefoniert mit dem Orakel

Theatervorhang
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Statt der Tragödie gibt es im Theater an der Gumpendorfer Straße eine ausgelassene Kriminalkomödie.

Der Mythos des Königs Ödipus, einst von Sophokles effektvoll in Tragödien umgesetzt, gilt als einer der furchtbarsten. Gibt es Schlimmeres als das Schicksal dieses Findelkinds, das ahnungslos den ihm unbekannten Vater tötet und dann noch die eigene Mutter heiratet? Man möchte den Göttern zurufen, ihr laszives Quälen der alten Griechen sei zutiefst gemein. Eignet sich der Stoff aber auch für Lustspiele? Nur die Praxis kann zeigen, ob solch ein Transfer gelingt. Die Zuseher müssen wie hinterfotzige Olympier in homerisches Gelächter verfallen, dann passt es wohl.

Demnach haben es Kaja Dymnicki und Alexander Pschill (Text, Regie, Ausstattung) richtig gemacht. Die Uraufführung ihrer Kriminalkomödie „Ödipus“ am Samstag im Theater an der Gumpendorfer Straße wurde bejubelt, wahrscheinlich wegen der zügellosen Leichtigkeit. Der Text ist simpel gestrickt und steckt voller Kalauer. Das gut abgestimmte Ensemble setzt ihn gewitzt um, kommt rasch auf den Punkt, spielt auch mit dem Publikum. Ob allein, zu zweit oder im Chor, es kann nicht genug kriegen vom Slapstick.

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