USA

Buch von Ex-Sprecherin: Cats-Song "Memory" gegen Trumps Wutanfälle

Archivbild von Stephanie Grisham an der Seite vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Archivbild von Stephanie Grisham an der Seite vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump.APA/AFP/SAUL LOEB
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Stephanie Grisham bringt ein Enthüllungsbuch über ihre Zeit an der Seite der Trumps heraus. Sie zeichnet ein wenig schmeichelhaftes Bild über Donald Trump und dessen Wutausbrüche.

Stephanie Grisham war weniger als ein Jahr lang Trumps Sprecherin im Weißen Haus. Sie sorgte unter anderem für Aufsehen, weil sie keine einzige Pressekonferenz leitete. Nach ihrer Zeit als Trump-Sprecherin wurde sie Pressesprecherin und Stabschefin von First Lady Melania. Nun, nachdem im Weißen Haus schon neun Monate lang Familie Biden eingezogen ist, gibt sich Grisham redseliger - in einem Buch über ihre Zeit mit den Trumps. Morgen, Dienstag, kommt die englische Version in den Handel.

Grisham plaudert in einem neuen Enthüllungsbuch Interna aus ihrer Zeit im Weißen Haus aus. So schildert sie laut Vorabberichten in US-Medien, dass ein Mitarbeiter des Weißen Hauses den Auftrag gehabt habe, Trump bei Wutausbrüchen beruhigende Musik vorzuspielen.

Der von Kollegen "Music Man" (Musik-Mann) genannte Mitarbeiter habe unter anderem auf "Memory" aus dem Erfolgsmusical "Cats" gesetzt, heißt es. Dem Buch "I'll Take Your Questions Now" (etwa: "Sie können mir jetzt Fragen stellen") zufolge hatte Trump immer wieder "furchterregende" Wutausbrüche. So habe er immer wieder den damaligen Rechtsberater des Weißen Hauses, Pat Cipollone, angeschrien, weil dieser Trumps Ansinnen wiederholt als "unethisch oder illegal" zurückgewiesen habe.

„Äh, okay, Sir"

An einer anderen Stelle schreibt Grisham, Trump habe sie einmal in der Präsidentenmaschine Air Force One zu sich beordert, um Äußerungen der Porno-Darstellerin Stormy Daniels entgegenzutreten, sein Penis habe die Form eines "Pilzes". Sie habe "Äh, okay, Sir" geantwortet, schreibt Grisham laut "New York Times".

Ohnehin sei Trumps Ego immer wieder ein Problem gewesen. So habe er sich bei einem mysteriösen Krankenhausbesuch im Jahr 2019 lediglich einer "sehr gewöhnlichen Prozedur" unterzogen, schreibt Grisham, und deutet an, es habe sich um eine Darmspiegelung gehandelt. Trump habe aber eine Anästhesie verweigert, weil er dann die Amtsbefugnisse vorübergehend an seinen Stellvertreter Mike Pence hätte abtreten müssen. Trump sei der Auffassung gewesen, dass das ein Zeichen von "Schwäche" sei.

Trump dementiert

Trump hat die Schilderungen in dem Buch, das dieser Tage in den Handel kommt, zurückweisen lassen. Grisham sei eine "verärgerte frühere Mitarbeiterin", ihr Buch sei "voller Unwahrheiten".

In ihrem Buch liefert sie aber auch eine Erklärung, warum sie nie eine Presseunterrichtung im Weißen Haus als Trumps Sprecherin abhielt. "Ich wusste, dass der Präsident früher oder später von mir verlangen würde, dass ich der Öffentlichkeit etwas sage, das nicht wahr ist oder dass mich wie eine Verrückte klingen lassen würde."

(APA/AFP)

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