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Alles, was Klassik kann – und noch viel mehr!

Kammersänger Michael Schade wird in dieser Saison im MuTh das Publikum mit seinen Darbietungen begeistern.
Kammersänger Michael Schade wird in dieser Saison im MuTh das Publikum mit seinen Darbietungen begeistern.Daniela Matejschek
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Saisonstart mit Stars im MuTh. Michael Schade singt Schubert auf Indisch, die Geigen klingen philharmonisch, „Der Nino aus Wien“ und „Wanda“-Sänger Marco Fitzthum geben sich klassisch.

Klassik heißt ein zentrales Ka­pitel im Saison-Programm des MuTh im Wiener Augarten. Dort, wo einst schon Mozart und Beethoven ihre Kompositionen prä­sentierten, die das, was wir unter „Klassik“ verstehen, definierten. Genauer, die „Wiener Klassik“. Denn „Klassik“ per se ist weit mehr, meint Kunst auf der Höhe ihrer Zeit, den zeitlosen Kontrapunkt zu Moden und Strömungen, die bald wieder vergehen, ist allgemein Gültiges, nachhaltige Kunst. Die Zyklen des MuTh führen das in der ganzen Viel­falt vor. Das Programm ist spannend, anregend und überraschend. Denn wann hat man schon die Gelegenheit, in höchster Wiener philharmonischer Vollendung, mit Schuberts Forellenquintett zu hö­ren, was dem Komponisten dafür Modell und Vorbild war. Nämlich Johann Nepomuk Hummels Klavier­quintett in es-Moll, damals ein Hit, heute nur mehr in musikhistorischer Erinnerung.

Klassik unter Strom

Der oberösterreichische Amateurcel­list Silvester Paumgartner bat näm­lich Schubert, das Lied „Die Forelle“ in Form und Besetzung Hummels kammermusikalisch zu verarbeiten. Wie das Modell für Schuberts Meis­terwerk klingt, lässt sich hier nun erleben! Der Cellist Franz Bartolo­mey bat dafür seine einstigen phil­harmonischen Weggefährten Volk­hard Steude, Wilhelm Landerer und Herbert Mayr sowie die wunderbare Pianistin Jasminka Stancul zu die­sem kammermusikalischen Gipfel­treffen.

Volkhard Steude, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, wird mit einigen musikalischen Weggefährten spielen.
Volkhard Steude, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, wird mit einigen musikalischen Weggefährten spielen.Moritz Schell

Eine Generation jünger, und min­destens so hochkarätig, wird dann Ludwig van Beethoven nachträglich noch einmal herzlich zum 250er gra­tuliert: Sohn Matthias Bartolomey setzt mit Geiger Benjamin Schmid und Pianistin Ariane Haering in zwei Konzerten fort, was diverse Lock­downs verhindert haben. Sie voll­enden ihr im Zyklus „Franz und Mat­thias Bartolomey“ begonnenes „Tri­bute to Beethoven“.

Was hier streng klassisch begeis­tert, führt dort der Geiger Johannes Fleischmann in seinen Konzerten lustvoll bis an die Grenzen. Filmmu­sik ist da nur eines der Stichworte, das den Horizont weitet. Etwa wenn zum Auftakt von Fleischmanns Kon­zertreihe, im Porträtkonzert das viel­fältige Werk von Paul Gallister vor­gestellt wird. Der Wiener Jahrgang 1984 hat nicht nur eine klassisch „klassische“ Musikausbildung, son­dern ist ebenso im Reich der Film­musik, der Elektronik und des Indie Pop zu Hause. Er reüssiert dazu als Produzent, unter anderem der Band „Wanda“ oder des Liedermachers „Der Nino aus Wien“, der ebenso so wie „Wanda“-Sänger Marco Fitz­thum in diesem Tribute für Gallister im MuTh auftritt.

Franz Schuberts Indien

In das Reich der Filmmusik taucht Johannes Fleischmann ein zweites Mal, gemeinsam mit der Pianistin Magda Amara und dem Bariton Gün­ther Haumer, ein, wenn er sein preis­gekröntes Album „Exodus“ erstmals zur Gänze in Wien präsentiert. Auf diesem Album rückt er den verges­senen Stellenwert der vertriebenen Filmmusikgrößen Erich Wolfgang Korngold und Eric Zeisl wieder in unser Bewusstsein.

Apropos Gesang. Der ist bei Te­nor Michael Schade bekanntlich in allerbesten Händen. Der Weltklasse­tenor und österreichische Kammer­sänger ist dem MuTh seit langem verbunden. Er lässt es sich daher nicht nehmen, im Augarten als in­discher König in Franz Schuberts „Shakuntala“ aufzutreten. Das Werk kennen Sie nicht? Es ist auch ein kaum bekanntes Fragment, dessen Autograph sich in der Wiener Rat­haus-Bibliothek erhalten hat. Bei „Sakontala“ oder „Shakuntala“ han­delt es sich um einen von Schuberts Opernversuchen, den er aus bis heu­te unbekannten Gründen abgebro­chen hat. Es ist ein alter indischer Stoff, um die schöne Shakuntala, die harte Prüfungen für ihre Liebe zu bestehen hat. Die wunderbare Cor­nelia Horak singt diese Rolle an der Seite von Michael Schade. Der Te­nor begann seine Gesangskarriere übrigens in seiner Heimat Kanada im Knabenchor, so wie auch Franz Schubert Sängerknabe war. Deren künstlerischer Leiter, Gerald Wirth, hat das „Shakuntala“-Fragment be­hutsam spielbar gemacht.

Wirth dirigiert auch die österreichische Erstaufführung im MuTh, bei der der Chorus Juventus, der Chor aller Schülerinnen und Schüler des Ober­stufenrealgymnasiums der Wiener Sängerknaben, mitwirkt. Die indi­schen Farben steuert die berühmte Kathak-Tänzerin Shovana Narayan bei. Eine zauberhafte Rarität, die man nicht versäumen sollte. Michael Schade und einige Schü­lerinnen und Schüler des Oberstu­fenrealgymnasiums der Sängerkna­ben, sorgen dann auch noch für ei­nen vorweihnachtlichen Höhepunkt im MuTh-Programm, wenn sie bei Musik von Mozart und Schubert so­wie zu weihnachtlichen Klängen auf dem Salterio, einer barocken Kasten­zither, gespielt von der Spezialistin Franziska Fleischhanderl, begleitet werden.

Im Jänner zieht dafür wieder ein Schwan ins Land. Nein, nicht der aus Wagners „Lohengrin“, sondern jener aus der kunterbunten, klang­vollen Menagerie von Camille Saint- Saëns’ „Karneval der Tiere“. Der Gei­ger Christian Altenburger, der sein Können an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien an die Jungen weitergibt, steht dabei an der Spitze seiner Studenten. Mit auf diese Reise, die auch bei Mozart und Penderecki Halt macht, gehen noch Dorothy Khadem-Missagh am Kla­vier sowie der Weltklasse-Klarinet­tist Christoph Zimper und Dominik Wagner am Kontrabass.

Ihre ganze Meisterschaft führen die Mitglieder des Minetti-Quartett, Maria Ehmer und Anna Knopp (Vi­oline), Milan Milojicic (Viola) und Leonhard Roczek (Violoncello), seit vielen Jahren im MuTh ihrem Pub­likum vor. In der neuen Saison stel­len sie die Musik der Wiener Klas­siker, Haydn, Mozart und Beetho­ven, klassisch gewordenen Werken der Kollegen Schumann, Schubert, Schostakowitsch und Kurtág sowie zum Start eine Novität der jungen Komponistin und Grafikerin Ángela Tröndle zur Seite und gegenüber.

Philharmonische Stafette

Generationenübergreifend zeigt sich auch der Konzertmeister der Wiener Philharmoniker Volkhard Steude. Für Kompositionen von Schubert, Debussy, Pauline Viardot und Grieg, die schicksalhaften Lebensmomen­ten entsprangen, hat er sich die in­tensive Pianistin Barbara Moser als Partnerin geladen. Mit der tempe­ramentvollen Catalina Butcaru geht es durch die Welten des Ostens bei Enescu, Bartók, Szymanowski und Brahms. Zum Finale steht Volkhard Steude dann mit seinen ebenfalls Violine spielenden Söhnen Edu­ard und Lorenz auf der Bühne des MuTh und gibt die Wiener philhar­monische Klangtradition bei Mozart, Spohr, Ravel und Schostakowitsch weiter. So geht die Beweisführung, wie schön, begeisternd und reich die Klassik für jedes Alter sein kann.

DAS MUTH

Konzertsaal, Bühne & Programm

Am Augartenspitz 1

1020 Wien

Karten- & Info-Hotline

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Montag bis Freitag (werktags) 10:00 – 18:30 Uhr

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