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Droht Xiaomi das Huawei-Schicksal?

Xiaomi Company Xiaomi logo is seen in the store in Krakow, Poland on July 16, 2021. Xiaomi overtakes Apple in the global
Xiaomi Company Xiaomi logo is seen in the store in Krakow, Poland on July 16, 2021. Xiaomi overtakes Apple in the globalimago images/NurPhoto
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Kaum scheinen die Vorwürfe Litauens vergessen zu sein, beginnt das deutsche Bundesamt für Informationstechnik mit der Untersuchung von Xiaomi-Geräten.

Nach Berichten über Sicherheitslücken und eingebauten Zensurfunktionen in chinesischen Mobiltelefonen wird nun auch das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aktiv, wie es gegenüber Reuters bestätigt.

"Das BSI führt derzeit eine technische Untersuchung eines Xiaomi-Mobilfunkgerätes durch", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministerium. Das BSI hatte vergangene Woche noch zurückhaltend auf Warnungen der litauischen Regierung vor Sicherheitslücken reagiert.

Das litauische Verteidigungsministerium hatte zuvor Verbrauchern empfohlen, den Kauf chinesischer Mobiltelefone zu vermeiden. Wie die staatliche Cybersicherheitsbehörde des Landes mitteilte, waren einem Regierungsbericht zufolge eingebaute Zensurfunktionen in den Smartphones festgestellt worden. Die in Europa verkauften Handys des chinesischen Smartphone-Giganten Xiaomi würden Begriffe wie "Freies Tibet", "Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans" oder "Demokratiebewegung" erkennen und zensieren, so die Behörde. Auch in bestimmten Telefonen des chinesischen Herstellers Huawei sei eine Sicherheitslücke gefunden worden.

Bislang hielt sich Xiaomi am politischen Parkett bedeckt. Trotz oder gerade wegen der steigenden Marktanteile. Zu frisch die Erinnerungen an  die heimischen Mitbewerber Huawei und ZTE, die in die Mühlen der Handelspolitik zwischen China und den USA geraten sind. Besonders Huawei wurde schwer davon getroffen. Obwohl der Handelsbann, der seit Mai 2019 gilt, eigentlich das Netzwerkgeschäft treffen sollte, hat es fast völlig die Smartphone-Sparte vernichtet.

Xiaomi reagierte prompt auf die Vorwürfe aus Litauen: Xiaomi wies die Vorwürfe umgehend zurück: „Xiaomi hat nie und wird auch in Zukunft keine persönlichen Aktivitäten der Nutzer der Xiaomi-Smartphones einschränken oder blockieren, wie z.B. das Suchen, Anrufen, Surfen im Internet oder die Verwendung von Kommunikationssoftware Dritter“, ließ eine Sprecherin in Österreich wissen.

(bagre)

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