Leibnitz

Jazz, an der auch der orthodoxe Shtisel seine Freude hätte

(c) PETER PURGARinfo@jazzimbild.at
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Das Jazzfestival in der Südsteiermark setzte heuer mit Musik aus Israel einen spannenden Akzent. Besonders intensiv spielte Daniel Zamir.

Benny Goodman, Woody Herman, Artie Shaw, sie alle waren jüdischer Abstammung – und haben das Jazz-Genre Swing geprägt. Auch Cooljazz-Schlüsselfigur Stan Getz war Jude, einer seiner Biografen stellte gar die These auf, dass der Westcoast Jazz ohne das Trauma des Holocaust gar nicht entstanden wäre: Dieses habe dazu geführt, dass in diesem Stil die Emotion versteckt werde. Sehr wohl mit offenen Gefühlen schöpft Giora Feidman noch Jahrzehnte nach dem Untergang des Shtetls aus dessen glühendem Melodienschatz, John Zorn stützte auf seinem Album „Masada“ seinen militanten Gestus auf den jüdischen Widerstand gegen Rom.

Die Affinität zwischen afroamerikanischer und jüdischer Musik ist offensichtlich – und prägte das Programm des heurigen Jazzfestivals in Leibnitz. Das mit dem Schwerpunkt „Jazzisrael“ ein neues Phänomen aufgriff: Heute prägen weniger die jüdischen Musiker der Diaspora als jene aus Israel den Diskurs. Der geplante Stargast, der New Yorker Trompeter Avishai Cohen, musste leider coronabedingt absagen. Das Programm war dennoch beeindruckend.

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