Die Regierung ist zuversichtlich, dass sich die Steuerreform durch das Wachstum selbst finanziert. Wirtschaftsexperten glauben, dass nun der Druck für Reformen steigt.
Wien. Man erinnert sich an Zeiten, als bei Beamtengehaltsverhandlungen nächtelang um die zweite Zahl hinter der Kommastelle gestritten wurde. Anno 2020/2021 scheint es, als sei das Geld abgeschafft. Hilfszahlungen und Unterstützungen für die angeschlagenen Firmen in der Coronapandemie im Umfang von bis zu 50 Milliarden Euro (sagt die Regierung), eine Steuerentlastung um 18 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 – alles scheint möglich.
Ist es auch, erklärt man im Finanzministerium. Dort verweist man auf die guten Wachstumszahlen: Laut der Sommerprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) heuer um vier Prozent zulegen. Und der neue Wifo-Chef, Gabriel Felbermayr, hat bei einer Diskussionsveranstaltung im Finanzministerium bereits angedeutet, dass man die Prognose möglicherweise noch einmal anhebt.