Steuerreform

Ökonom Feld erwartet Gegenfinanzierung für Steuerreform

Der designierte IHS-Chef sieht Steuersenkungen als Versuch, in den fragilen Aufschwung nach der Coronakrise noch mehr Schwung  hineinzubekommen.

Der deutsche Ökonom und designierte IHS-Chef Lars Feld sieht beim CO2-Preis trotz der niedrigen Höhe von 30 Euro pro Tonne sehr wohl Lenkungseffekte, wie er am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal" sagte. "Es ändert ja das Kalkül der Konsumenten und Produzenten erheblich, wenn eine bestimmte Sache verteuert wird", so Feld. Ein Einstieg mit einem niedrigen Preis und mit dem Wissen, dass dieser weiter steigen wird, sei sinnvoll, damit sich die Menschen daran gewöhnen können.

Die Steuersenkungen sieht Feld als Versuch, in den fragilen Aufschwung nach der Coronakrise noch mehr Schwung hineinzubekommen und so aus der Krise herauszuwachsen. "Natürlich wird das Löcher in den Haushalt reißen, deshalb bin ich auch gespannt, was dann im weiteren Verlauf irgendwann mal kompensatorisch kommen soll", erwartet Feld mittelfristig eine gewisse Gegenfinanzierung. Dazu zählen auch die schleichende Steuererhöhung, kalte Progression genannt, sowie das Wirtschaftswachstum.

Feld hätte seinen neuen Posten als Chef des Institut für Höhere Studien (IHS) am 1. Oktober 2021 antreten sollen. Weil sich bei seinem Vertrag sowie bei der Finanzierung des Wirtschaftsinstituts durch Finanzministerium und Nationalbank spießte, verzögert sich sein Wechsel. "Ich bin zuversichtlich, dass wir das so verschriftlichen, dass wir das bis zum 1.11. schaffen", sagte der Volkswirt dazu im ORF-Radio.

(APA)

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