Firmenkonstruktionen

"Pandora Papers" bringen Luxus-Immo-Deals des serbischen Finanzministers ans Licht

Archivbild aus dem Jahr 2015, als Sinisa noch Belgrader Bürgermeister war.
Archivbild aus dem Jahr 2015, als Sinisa noch Belgrader Bürgermeister war.REUTERS
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Laut Enthüllungsportal Krik hatte Mali 24 Ferienwohnungen in Bulgarien erworben, was er stets vehement dementierte. Die „Pandora Papers" zeigen nun seine Offshore-Konstruktionen auf.

Die "Pandora Papers" haben laut Belgrader Medienberichten einige langjährige Behauptungen des Belgrader Internetportals Krik (Crime and Corruption Reporting Network ) bestätigt. Der serbische Finanzminister Sinisa Mali soll vor Jahren über zwei Offshore-Firmen 24 Luxuswohnungen an der bulgarischen Küste erworben hatte. Mali selbst hatte die Behauptungen wiederholt bestritten.

Journalisten würden sich mit "Erfindungen" befassen. Die Behauptung, dass er 24 Wohnungen an der bulgarischen Küste besitze, sei eine Lüge, versicherte Mali am Dienstag erneut und meinte, dass es sich eigentlich um Angriffe auf Präsident Aleksandar Vucic handeln würde. Mali gilt als einer seiner engsten Vertrauten.

Zwei Offshore-Firmen erledigten Kauf

Krik-Journalisten waren zusammen mit rund 600 Journalisten in 117 Ländern, darunter auch aus Österreich, an der Auswertung der sogenannten Pandora Papers beteiligt. Wie das serbische Internetportal unter Berufung auf die nun ausgewerteten Dokumente mitteilte, hatte Mali in den Jahren 2012 und 2013, als er in der Regierung als Finanzberater des damaligen Vizepremiers Aleksandar Vucic tätig war, die Wohnungen in Bulgarien über zwei seiner Firmen auf den Britischen Jungferninseln erworben. Er soll noch im selben Jahr mit dem Verkauf der Wohnungen begonnen haben, um später auch seine Beteiligung an den Offshore-Firmen aufzugeben. Mali bestätigte nun selbst, dass er eine Wohnung in Bulgarien besitzt.

Die Wohnungsaffäre ist allerdings nicht die einzige, mit der Mali in den letzten Jahren fürs Aufsehen sorgte. Weiterhin dauert nämlich der Streit darüber an, ob die Dissertation des Ministers aus dem Jahre 2013 ein Plagiat war oder nicht. Der Senat der Belgrader Universität hatte im Dezember 2019 die Dissertation zwar zum Plagiat erklärt, der Minister hatte sich daraufhin allerdings beschwert. Das Verfahren läuft noch.

(APA)

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