Der für 27. Oktober geplante Bühnenabschied Elisabeth Kulmans im Wiener Musikverein fällt aus. Ein Teilausschluss des Publikums sei für sie unvereinbar mit ihrem Selbstverständnis als Künstlerin.
Klassikstar Elisabeth Kulman sagt ihren offiziellen Bühnenabschied wegen der geltenden 2G-Regel ab. Eigentlich wollte die Sängerin am 27. Oktober im Wiener Musikverein an der Seite ihres Klavierpartners Eduard Kutrowatz mit einem Liederabend dem Publikum Lebewohl sagen. Der Bühnenabschied der 48-Jährigen erfolgt nun ohne Adieu, da sie nicht unter der derzeit in Wien geltenden 2G-Regel singen will, nach der nur Geimpfte oder Genesene das Konzert besuchen können.
"Die zumindest im Oktober in Wien geltende 2G-Regel lädt einen Teil des Publikums aus. Musik ist für mich aber verbindend, allumfassend, nicht trennend", hatte Kulman bereits vor wenigen Tagen im Interview mit der "Presse" klargemacht. "Ich will mich weder in die Verantwortung der Politik noch die Entscheidungen jedes Einzelnen einmischen, aber: In so einer Situation zu singen, ist für mich undenkbar, weil es mir den Hals zuschnürt."
Sie hatte mit dem Musikverein nach einer Alternative gesucht. Diese dürfte sich nicht gefunden haben.
Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien bedauerte diesen Schritt, betonte aber zugleich, dass man an der 2G-Regelung festhalte und diese auch befürworte. "Sie soll dazu beitragen, die Pandemie baldmöglichst zu beenden und ist als erheblicher Eingriff in das gesellschaftliche Leben zeitlich begrenzt", heißt es. Der Kaufpreis der Kulman-Tickets wird erstattet.
Das für den 22.10. geplante Abschieds-Programm in Raiding wird Elisabeth Kulman übrigens sehr wohl singen.
(APA/Red.)