Sie war Meinungsforscherin, dann ÖVP-Familienministerin. Jahrelang ist es ruhig um Sophie Karmasin geworden. Bis jetzt.
Es ist eine echte Hochschaubahn der Gefühle, die den Lesern der Tageszeitung „Österreich“ serviert wird. Wir schreiben das Jahr 2017, und in der ÖVP bemüht sich Sebastian Kurz gerade um die Nachfolge von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner. „Österreich“ ist quasi live dabei – und veröffentlicht Umfragen, die Stimmung für Sebastian Kurz machen. „ÖVP im Umfrage-Keller“, heißt es im Jänner 2017, mitsamt Foto eines sehr besorgt dreinschauenden Mitterlehner. Zwei Monate später wird wieder eine Umfrage geboten – und „Österreich“ interpretiert: „Die ÖVP sollte auf Kurz setzen: Laut aktuellen Umfragen kann sie mit ihm Wahlen gewinnen.“
Dann übernimmt Sebastian Kurz den Sessel des ÖVP-Obmannes, und „Österreich“ präsentiert neuerlich Umfragen, die in der Boulevardzeitung offenbar euphorisieren. Kurzer Auszug aus den Schlagzeilen: „Kurz-Turbo für ÖVP“, „Turbo-Start für Kurz“ oder „Kurz klar 1.“