Brüssel-Briefing

Europas leise Renaissance der Atomkraft

General view of Cofrentes nuclear plant
General view of Cofrentes nuclear plantREUTERS
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Die eskalierenden Gaspreise verdeutlichen nicht nur die Notwendigkeit der Dekarbonisierung. Sie spielen auch dem Argument Frankreichs in die Hände, dass die EU ohne Nuklearenergie niemals strategisch autonom werden kann.

Das Atom, das ist ein Hund / Winzig klein, und kugelrund: Sie wissen schon, die EAV, Remix des Songs „Burli“, 1988, das Land noch immer im Schock nach der Katastrophe von Tschernobyl zwei Jahre zuvor. Kein EU-Mitgliedstaat ist derart verbissen im Kampf gegen die Atomkraft wie Österreich, auch wenn man sich mit den juristischen Versuchen, den Ausbau von Reaktoren in Nachbarstaaten zu hindern oder den Haushalt von Euratom zu beschneiden, nach und nach Abfuhren holt.

Insofern ist die energiepolitische Realität, die sich außerhalb der Grenzen der Republik derzeit entfaltet, für die meisten Österreicher vermutlich schwer zu schlucken, denn: die Atomkraft wird in Europa nicht abgeschafft. Im Gegenteil: sie erlebt einen noch vor wenigen Jahren kaum zu erwartenden zweiten Frühling. Das liegt an jener physikalischen Wahrheit, welche in der nächsten Textzeile des eingangs erwähnten Liedes festgehalten wird: „Wenn man spaltet seinen Kern / Dann könn' ma alle Radio hör'n."

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