Management

Wichtige Denkmodelle für Manager

Ziel setzen (und erreichen)
Ziel setzen (und erreichen)imago images/Jan Huebner
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Kolumne "Hirt on Management": Folge 161. Denk was gescheid‘s! – Teil 2.

In einer der letzten Kolumnen haben wir uns damit beschäftigt, dass die Welt ein komplexer Platz ist und gute Entscheidungen in dieser Welt aus einer differenzierten Betrachtungsweise entstehen, die mehrere Erklärungsmodelle („Denkmodelle“), auch wenn diese sich möglicherweise (teilweise) widersprechen, nebeneinander bestehen lassen kann, um dann eine reife, in alle Richtungen wohl überlegte, Entscheidung zu treffen.

Es gibt, je nach Autor*in, ca. 150-200 Denkmodelle, die sich in 15-20 Hauptgruppen einteilen lassen.

Heute behandeln wir zwei weitere Hauptgruppen.

Hauptgruppe 5: Ziele setzen

Spätestens seit dem „Wilden mit seiner Maschin“ von Gerhard Bronner, blendend interpretiert von Helmut Qualtinger, wissen wir um die Bedeutung von Zielen, denn ohne Ziele gilt „I was zwar net wo I hinfahr, aber dafür bin I gschwinder durt.“

Eine der mächtigsten Methoden beim Ziele setzen ist das „Retropolieren“. Statt auf das heute zu schauen und die heutige Lage und die heutigen Ressourcen, ist es meist besser in die Zukunft zu blicken, eine Vision, also einen positiven Zustand, den man in der Zukunft erreichen möchte zu skizzieren und dann von diesem Zustand rückwärts zu arbeiten, um die notwendigen Schritte, um die Vision zu erreichen zu definieren.

Die Kunst liegt darin, ein pragmatischer Visionär zu sein. Also zuerst eine ehrgeizige Vision der Zukunft zu formulieren, dann aber pragmatisch und realitätsorientiert die entsprechenden Schritte zu setzen.

Die optimale Kombination ist also ein realistischer Träumer zu sein: „Think big, but know how to get things done in the real word.”

Hauptgruppe 6: Die Bedeutung von Netzwerken

Verbindungen und Netzwerke sind ein wichtiger Schlüssel für den Erfolg.

Sowohl intern, als auch extern. Unser Gehirn ist ein Netzwerk und wir können die Verbindungen in unserem Gehirn durch regelmäßiges, kreatives Denken und Training verbessern.

Netzwerke von Freunden und Geschäftspartnern sind in vielen Bereichen zentral, um im Wettbewerb etwas zu erreichen.

Netzwerke haben viele Gemeinsamkeiten und typische Entwicklungen. Wenn man diese erkennt, kann man sie wirksam für seinen Erfolg nutzen.

Ein wesentlicher Punkt ist zum Beispiel, dass es in jedem menschlichen Netzwerk Menschen gibt, die Multiplikatoren sind und über eine besonders hohe Anzahl von Kontakten mit hoher Qualität verfügen. Diese Menschen sind Schlüsselpersonen, Zugang zu diesen Menschen kann einen enorm nach vorne katapultieren.

Für Picasso, zum Beispiel, war die Bekanntschaft und spätere Freundschaft mit der Sammlerin Gertrude Stein und ihrem Bruder ein wichtiger Schritt, um viele neue, wertvolle Kontakte (und dann Kontrakte) zu gewinnen und seine Position im Netzwerk der Kunstwelt deutlich zu verbessern.

Wichtig zu erkennen ist auch der Netzwerkeffekt, das Metcalfe’sche Gesetz, das vereinfacht besagt, dass der Nutzen eines Netzwerks exponentiell wächst, während seine Kosten linear wachsen.

Das kann zum Beispiel bedeuten, dass es sich lohnt, am Anfang eines Netzwerkes überproportional in sein Wachstum zu investieren, damit man schnell eine kritische Größe erreicht, wo der Netzwerkeffekt greift und dann das Investment in das erste, mühsame Wachstum, in der Phase des exponentiellen Wachstums, wenn der kritische Punkt überschritten ist, wo der Netzwerkeffekt entsteht, leicht wieder zurück verdient werden kann.

Das Wichtigste in Kürze

Zwei der wichtigsten Denkmodelle für Managerinnen und Manager sind das Prinzip des Zielesetzens und der Netzwerkeffekt (Metcalfe‘sches Gesetz).

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns mit zwei weiteren Hauptgruppen.

In „Hirt on Management“ beantwortet Michael Hirt, Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor alle 2 Wochen Fragen von ManagerInnen zu herausfordernden Situationen und kritischen Managemententscheidungen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 21. Oktober zum Thema „Wichtige Denkmodelle für Manager und Managerinnen – Teil 3“

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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