Gastkommentar

Sebastian Kurz droht Grassers Schicksal

Sebastian Kurz Donnerstagnachmittag vor seinem Statement am Ballhausplatz auf dem Weg zu seinem Besuch beim Bundespräsidenten.
Sebastian Kurz Donnerstagnachmittag vor seinem Statement am Ballhausplatz auf dem Weg zu seinem Besuch beim Bundespräsidenten. APA/AFP/ALEX HALADA
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Erstaunlich, dass dem „System Kurz“ eine Panne wie Thomas Schmid passiert ist. Der angeschlagene Kanzler will kämpfen.

Nicht die Tatsache verblüfft, dass Sebastian Kurz und seine Vertrauten monate-, wenn nicht jahrelang Reinhold Mitterlehner abzusägen versuchten. Auch nicht die Tatsache, dass sie sich dabei einer ausgeklügelten Medienstrategie und offenbar öffentlicher Gelder bedienten. Es verblüfft eher die Tatsache, dass sie sich in Einzelteilen nun anscheinend dabei ertappen ließen.

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Norbert Rief spricht über Thomas Schmid, dem Mann, dem Sebastian Kurz vertraut hat und dessen Chat-Nachrichten das aktuelle Chaos ausgelöst haben.

Donnerstagfrüh, ein Workshop beim ÖBVP (Österreichischer Berufsverband der Psychotherapeuten). Das ursprüngliche Thema (Medienstrategie in Zeiten der Pandemie) war bald in den Hintergrund gedrängt durch die Causa Prima, insbesondere das von beiden Seiten formal glänzend geführte Gespräch zwischen dem Bundeskanzler und „ZiB 2“-Moderator Martin Thür. Frage der Runde: Wie kann ein inhaltlich so scharf und anscheinend auch stringent angegriffener Politiker so cool das Gleichgewicht wahren? Und wie kann sein engster Vertrauter Gernot Blümel so scheinbar unbeschwert in Begleitung zweier Securities eben am Büro des ÖBVP vorbeiwandern? Die spontane Antwort der Moderatorin aus ihrer Erfahrung mit Kollegen der Tiroler Jungen ÖVP: NLP, jene Kommunikationsstrategie, welche von Kritikern als reine Manipulationsmasche bezeichnet wird und schon zu Zeiten Jörg Haiders als dessen Erfolgsgeheimnis vermutet wurde.

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