Die Entdeckung dieser Ausstellung: „Appropriation Art“ aus Österreich, von Isolde Joham, 1981: „Electric Rider“.
Ausstellung

Trauriger Cowboy grüßt nackte Brooke Shields

Angela Stief, die neue Direktorin der Albertina Modern, legt einen coolen Einstieg hin: Ihre große Schau über die internationale Kunst der Achtzigerjahre folgt dem Kanon, bietet aber auch Neuentdeckungen und Brisantes.

Ohne die richtige Dosis an Coolness ging gar nichts in den Achtzigerjahren. Auch in der Kunst nicht, auch in Wien nicht. Wer damals junger Maler war, spielte auch in Bands, die Namen wie „Molto Brutto“ oder „Graf Hadik und die Flughunde“ trugen, und traf sich in Bars, die „Die Bar“ hießen. Oder „Kleines Cafe“. Und ließ sich von Martin Kippenberger anagitieren, wenn es eine gute Nacht werden sollte. Es ist vor allem ein Lebensgefühl, die übernächtige, wilde Geste oder das ironische Zitat, das von der Kunst konserviert wurde, die jetzt auch schon fast ein halbes Jahrhundert alt ist. Von den politischen Umbrüchen, vom Fall des Eisernen Vorhangs, von Anti-Atom-Protesten floss erstaunlich wenig ein, wie Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder beim Pressegespräch zur neuen Ausstellung „The 80s“ in der Albertina Modern feststellte.

Stattdessen: Hedonismus und Konsum, Kunstmarktboom und Kitsch von Jeff Koons. Das alles wird hier eingelöst, in dieser bewusst internationalen Fortsetzung der Eröffnungsausstellung „The Beginnings“, die allein der österreichischen Kunst der Nachkriegszeit bis 1980 gewidmet war. Der Fokus musste bei den Achtzigern geweitet werden. „Networking“ war schließlich Motto.

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