Vier Mal hoch: im Vordergrund das Triiiple am Donaukanal, im Hintergrund der Austro Tower.
Architektur

Wie baut man Hochhäuser?

Ein einprägsamer Ort, der nicht nur den Nutzern und Investoren dient, sondern auch der Allgemeinheit: Henke und Schreieck zeigen mit dem Triiiple in Wien,was Architektur und Städtebau an einer unmöglichen Stelle bewirken können.

Ist Wien eine Hochhausstadt? Diese Frage lässt sich am besten von einem neuen Aussichtspunkt der Stadt aus prüfen, dem Restaurant auf dem Dach des Flakturms im Esterházypark, dessen umlaufender Balkon einen freien Blick in alle Himmelsrichtungen erlaubt. Von hier aus lassen sich einige prominente Hochhauscluster erkennen: im Norden die Donau City mit dem DC Tower; im Süden der Wienerberg mit den beiden dominanten Twin Towers; ein Stück östlich davon der Stadtteil Monte Laa, errichtet auf und neben der Überplattung der Südosttangente; deutlich näher zum Zentrum die Hochhäuser im Viertel um den Hauptbahnhof und in Wien-Mitte. Dazwischen gibt es eine ganze Reihe von vertikalen Entgleisungen, vom Millenniums- bis zum Florido-Tower, die im Stadtgefüge unruhig aufzeigen. Wien gewinnt seine Identität sicher nicht aus diesen Stadtbausteinen, aber sie gehören inzwischen dazu, wie die Windparks nördlich der Stadt, die sich aus der Vogelperspektive vom Flakturm recht dramatisch ins Bild schieben.

Das Hochhaus ist eine teure und wenig effiziente Form des Bauens, die aber hohe Renditen verspricht, wenn das ökonomische Umfeld passt. Hohe Bodenpreise sind dabei weniger die Ursache fürs hohe Bauen, vielmehr die Wirkung entsprechender Widmungen. Für die öffentliche Hand bieten sich daher Steuerungsmöglichkeiten über städtebauliche Verträge, in denen der Widmungsgewinn der Projektentwickler zumindest teilweise in Leistungen für die Öffentlichkeit umgelenkt wird, etwa durch die Mitfinanzierung sozialer Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten oder die Überplattung von Autobahnen.

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