Mit der Fotografin Franzi Kreis links und rechts der Wien im alten Gumpendorf und Hundsturm unterwegs – mit Aussichten auf Glück, Gloriette und Glanzpapier.
Normalerweise bin ich ja auf der anderen Seite der Kamera“, lacht Franzi Kreis. Selbst fotografiert zu werden ist dennoch nicht allzu unbehaglich – vor allem, wenn es dazu Kaffee und Kuchen gibt, Melange und Birne-Nuss. „Seit ich in Wien bin, bin ich auch im Jelinek“, meint die aus Bayern stammende Kunstschaffende zu ihrem Lieblingscafé in der Otto-Bauer-Gasse. Sie sei nach Wien gekommen „wegen des Humors, und um Fotografin zu werden“, und habe schon bald ihre kleine, gemütliche Wohnung in Mariahilf gefunden. Aktuell ist „Mein Glück interessiert mich nicht“ im Rahmen der Soho-Ottakring-Ausstellung „Wie ist das mit dem guten Leben?“ im Sandleitenhof zu sehen (siehe Kasten).
Urbaner Sonnenplatz
Ihr Glück liege oft in den kleinen Dingen: etwa dem Besuch eines Schreibwarenladens, „diese Geschäfte mit ihrem großen Sortiment auf oft kleinem Raum haben mich immer schon angezogen“. Derzeit ist das Untergeschoß der Thalia-Filiale in der Mariahilfer Straße das Dorado der Wahl. Aber auch die Geschäfte in der Stumpergasse, wie der Textil Müller oder der Farbenfachhandel. „Trotz der Einkaufsmeile ist das Grätzel kleinteilig, vielfältig, man fühlt sich hier so zu Hause, dass man schon wie im Dorf Passanten zu grüßen beginnt“, schmunzelt sie. Dass man im sechsten Bezirk sein Geld leicht beim Einkaufen loswerden könne, sei natürlich wahr. „Aber ist man kann auch sehr gut einfach spazieren gehen. Ich bin viel zu Fuß unterwegs oder mit dem Rad für weitere Strecken, nach Sandleiten oder nach Schönbrunn, dort setzte ich mich dann zur Gloriette“, meint sie.