Quergeschrieben

Politikern genau zuhören, denn sie wissen nicht, was sie sagen

Bundeskanzler Sebastian Kurz
Bundeskanzler Sebastian Kurz(c) imago images/SEPA.Media (Martin Juen via www.imago-images.de)
  • Drucken

Zwei Beispiele aus dem Leben des Sebastian K.: Der Sinn diverser Aussagen von ihm erschließt sich oft nicht sofort. Erst nach einem Sickereffekt zeigt sich ihre Bedeutung.

Mitunter lohnt es sich, bei Aussagen von Politikern genau hinzuhören. Dem wird oft entgegengehalten, man solle Politikerworte nicht auf die Goldwaage legen. Goldwaagen sind hochsensible Messgeräte. In der Politik würde das bedeuten, man sollte nicht allem Gesagten einen zu großen Wert beimessen. Diese Relativierung ist gefährlich.

An zwei Beispielen der jüngsten Vergangenheit lässt sich dies unschwer veranschaulichen. Sie betreffen Bundeskanzler Sebastian Kurz (wen sonst?). Bei den ORF-„Sommergesprächen“ überraschte er Lou Lorenz-Dittlbacher mit der Aussage: „Ich wollte eigentlich immer etwas Anständiges machen und nicht in die Politik gehen.“ „Anständiges?“, fragte sie verblüfft nach. Ob Kurz in dem Moment sein verbaler Fauxpas bewusst geworden ist oder nicht, war nicht erkenntlich. Er wischte den Einwand mit einem „Na ja“ beiseite.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.