Sozialwissenschaften

Die Vermessung des Menschen

Eltern gehen mit Zweitgeborenen seltener zu Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Das zeigt eine Studie.
Eltern gehen mit Zweitgeborenen seltener zu Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Das zeigt eine Studie.ZICK,JOCHEN / Action Press / pic
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Wachsen Zweitgeborene ungesünder auf? Gehen Omas eher in Pension? Ermuntert Geld zum Ab-nehmen? Fragen wie diese wurden im Christian-Doppler-Labor für Alterung, Gesundheit und Arbeitsmarkt in Linz verfolgt.

Eine Frau bekommt Wehen und geht ins Krankenhaus. Was dann passiert, hängt stark vom Wochentag ab. „An Freitagen oder vor Feiertagen ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt deutlich höher“, sagt der Gesundheitsökonom Gerald Pruckner. Dass die Ärzte ins Wochenende wollen, könne einer der Gründe sein. Sicher sei jedenfalls, dass sich medizinisch nicht zwingende Kaiserschnitte auf die Fruchtbarkeit auswirken: „Diese Frauen bekommen im restlichen Leben weniger Kinder.“
Das weiß Pruckner aus Analysen von Gesundheitsdaten, wie sie in den vergangenen sieben Jahren im von ihm geleiteten Christian-Doppler (CD)-Labor für Alterung, Gesundheit und Arbeitsmarkt an der Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt wurden. Hier haben sich zwei Forschungsteams darauf spezialisiert, der Politik evidenzbasierte Vorschläge zu machen – und auch umgekehrt politische Maßnahmen zu evaluieren: Pruckners Gruppe fokussierte auf Fragen zu Alterung und Gesundheit, das Team um Rudolf Winter-Ebmer, Vorstand des VWL-Instituts der Uni Linz, auf Fragen zu Alterung und Arbeitsmarkt. Das Resultat ist ein Potpourri sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Forschung, das in unzählige Publikationen mündete.

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