Auch die Geschäftspraktiken der Fellner-Medien sollten nun genau untersucht werden, sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Warum er mit baldigen Neuwahlen rechnet – und die SPÖ nach dem Flirt mit der FPÖ ein massives Glaubwürdigkeitsproblem hat.
Die Presse: Sebastian Kurz zieht sich zurück und wird Klubobmann der ÖVP, Alexander Schallenberg steigt zum Kanzler auf. Wie finden Sie diese Lösung?
Hans Peter Doskozil: Ich habe erwartet, dass die ÖVP nicht riskiert, aus der Regierung zu fliegen. Aber das Demokratieverständnis finde ich schon sehr bedenklich. Mich erinnert das an Russland und Putin, der Platz für Medwedew gemacht hat und dann wieder zurückgekommen ist. Die Strategie der ÖVP ist, Kurz herauszunehmen, ihn aber in der Partei so prominent zu positionieren, dass er weiter alle Fäden in der Hand hat – und bei der nächsten Wahl wieder antreten kann. In Wirklichkeit geht es nur um den Machterhalt.